(Michael Lang: „Der Seelensammler vom Odenwald“ – Fotos- Titelseite/Rückseite: R. Nisch, HGV Bad König e.V.)

 

 

 

 

 

Bild-Impressionen aus Bad Königs früheren Zeiten von den Gleisen her: Das Bahnhofs-Areal mit dem hohen Güterbahnhof- Gebäude im Hintergrund/Alle Fotos hier : Reinhold Veit, Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.): Dort im finsteren Kellerbereich lässt Autor Michael Lang in seinem ersten Kriminal-Roman „Der Seelensammler vom Odenwald“ lokal die erste (Mädchen-) Leiche platzieren. Das ist der fast anfängliche Ausgangspunkt von starken literarischen Handlungssträngen, unterbrochen von zahlreichen Rückblenden im Kursivsatz- aber auch angereichert mit vielen Verdächtigungen, Vorurteilen und Intoleranzen- doch stets mit permanenten Spannungswirkungen, und der Protagonist Karl Kunkelmann- reaktivierter Kriminalhauptkommissar- ist mittendrin dabei!

 

 

Lokale Bad König- und Odenwald-Bereiche im Krimi  „Der Seelensammler vom Odenwald“

Dabei werden lokale Motivik-Bereiche im „Raum Bad König direkt“ (Bahnhofsareal, Lustgarten, Bleichstraße, der „Kaffeeschorsch“ als Entree durch die Waldtrasse nach Momart angeführt, viele weitere, zu erahnende örtliche Standorte für die Handlungsebenen etc.), auch speziell Fürstengrund wie  Zell (wo es eine Bäckerei mit den besten Granatsplittern für den lukullischen Fan Karl Kunkelmann gibt), Michelstadt (Gaststätte „mit Hertha“), Erbach mit dem Kommissiariat und der Wohnadresse u.a. für Lena und Karl Kunkelmann, die B 45,  Groß-Umstadt (mit zu erahnendem Fastfood-Restaurant) und auch Darmstadt mit seiner legendären Dieburger Straße- den Bierlokalitäten nicht zu vergessen. So auch von dieser Seite aus gesehen können sich Leserinnen und Leser auf „Spurensuche“ begeben. Und auch gerade Momart im Odenwald* (heute ein Stadtteil von Bad König) spielt mit dem Gasthaus (der „Linde“) eine mehr als zentrale Rolle im knisternden Kriminalroman-Geschehen. Eindruck: Man will permanent- also ohne Unterbrechung- „durchlesen.“

 

*  Zu Momart in der Zeitebene des Kriminalroman-Erstlings von Michael Lang gehört „schlummernd atmosphärisch“- neben der „Linde“ (dem fiktionalen Gasthaus im Roman selbst) die symbolträchtige „Momarter Eiche“, die leider, leider nicht mehr existent ist:

Momarter Eiche – Odenwald- Deutschland/Allemagne/Germany

 

 

 

 

 

Diese beide oberen historischen Aufnahmen (Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.) zeigen die hölzernen Hallen, die oberhalb des großen Güterbahnhofes einst angesiedelt waren, nahezu beidseitig an einer kleinen Straße (eher Schotterweg) gelegen, die vom breiteren Bahnhofsbereich zum oberen Bahnübergang führte, der noch von einem Bahnwärter- in einem kleinen Häuschen sitzend- schrankenmäßig manuell (per Telefonmeldungen) bedient wurde. So dürfte Michael Lang (Jahrgang 1962) noch selbst etwas als „Kinnicher Bub“ die richtige geheimnisvolle Atmosphäre zu seinem Krimi „Der Seelenwandler vom Odenwald“ im Umfeld des auch im nördlichen Nahbereich angesiedelten Güterbahnhofes dereinst „eingeatmet“ haben, die ihn wohl dieses Areal als „Ausgangspunkt“ der Handlungsstränge „um den Ersttatort „Keller“ als geeignet erscheinen ließ, verlegt aber in die Zeit zu Beginn des 21. Jahrhunderts, was der (seit 1999) aufkommende Flachbildschirm im Michael Lang-Krimi motivisch so beiläufig verrät.

(Foto: Das Bad König der 1950er/1960er Jahre/Teilansicht Frankfurter Straße mit Blick zur Bahnhofstraße mit damaligen Fafnirbrunnen etc., als zeitgleich es oberhalb des Bahnhofsgeländes mit der Phalamx von hölzernen Lagerschuppend so aussah.   Krimi-Autor Michael Langs fiktionaler Protagonist, der aus Bad König stammende  und wohl beleibte Kriminalhauptkommissar wie auch Granatsplitter- Liebhaber und -Experte* Karl Kunkelmann, findet aber das Bad König um die letzte Millennium- Wende vor. (Bilddatenbank: Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.)

* Bitte an die wunderbaren Gourmet- Granatsplitter der Bäckerei „Strassner“ (in Bad Königs Stadtteil Zell) und dem „Café Rudolph“ (in der Kernstadt) denken, die Karl Kunkelmann in diesem Kriminalroman so lukullisch vergöttert.  Auch Bad Königs „Bäckerei/mit Café-Ecke Wilpert“, in der Voba-Galerie wie Elisabethenstraße sowie die Bäckerei/Café „Zum letzten Heller“ offerieren Granatsplitter, die unserem HKKK (Haupt-Kommissar Karl Kunkelmann) regelrecht munden würden.

 

 

 

Am 7. März 2020 ab 19.30 Uhr ist Vorstellungs-Premiere in der Historischen Rentmeisterei Bad König im Odenwald:

Auf Initiative der Stadt Bad König, der Kurgesellschaft Bad König und der Literaturhandlung Paperback Bad König wird Michael Lang seinen Kriminalroman-Erstling mit dem beziehungsreichen Titel

 

„Der Seelensammler vom Odenwald“

 

vorstellen.

 

Michael („Michel“) Lang (geboren 1962) ist ein „echt Kinnicher Bub“, der seine Kind- und Jugendzeit hier verbrachte- ein Kind der 1960er Jahre, immer noch dem Städtchen verbunden ist und im Odenwald wohnt. In einer Zeit des Umbruchs- bevor er wohl Ende der 1970er Jahre sein Abitur im benachbarten Michelstadt „baute“, später studierter Germanist und gelernter Deutschlehrer wurde, journalistisch für diverse Zeitungen schreibt und die Öffentlichkeitsarbeit auch des Deutschen Roten Kreuzes macht- durchstreifte der junge Michel dereinst- anderen Bad Königer Kindern und Jugendlichen gleich- auch die Gegend/Umgebung  von „Kinnich“ im Nah- wie im Fernbereich, was ihn auch mit zu seinem Erstling der Krimininalliteratur mit seiner fiktiven Figur Kriminalkommissar Karl Kunkelmann vermutlich intensiv inspirierte.

 

Bad König-Orte wie beim „Kaffeeschorsch“ (ehemaliges „Cafe´Waldesruh“– das einstige „Must have“ für Einheimische und Kurgäste gerade an  Sonntagnachmittagen) oder das leicht abgewandelte „Möbelhaus Rempf“ sind nur einige literarisch implantierte Orte- ebenso wie Wortzusammenspiele von  lokalen „Odenwälder Echo-Journalisten im Austausch bzw. Kombination der Vor- und Nachnamen („Elmar Spohrnagel“) wie die veränderte „Arztpraxis Dr. Berger“ oder die „Atmosphäre im Pfarramt“ sowie das „durchläufige Nennen“ von Jahnstraße, Lustgarten und dem Weiler „Momart im Schockzustand“ laut der Michelstädter Wirtin Hertha etc., etc.

 

 

Und fast anfänglich geht darin gleich richtig loseben in den Kellern des Bad Königer Güterbahnhofs… (Dieser „gigantische erhabene“ Gebäudetrakt steht heute noch dort in seiner baulich unveränderten Größe und zeugte noch von einstiger Größe als „Umschlags-, Speicherort des einstigen lokalen und örtlichen Handels“ in den sogenannten „Wirtschaftswunderjahren“ und noch `ne Zeit danach!) … Aber nunmehr temporär später, so um 2000 :“ Kriminalhauptkommissar Karl Kunkelmann von der Erbacher Polizei hat vorzeitig gekündigt. Seine Lust am Beruf ist versiegt. Da liest er nach einem Kurzurlaub die Zeitungsmeldung über den Tod eines Teenagers. Das Mädchen wurde in den fast vergessenen Kellern des Bad Königer Güterbahnhofes ritualmäßig an ein christliches Kreuz genagelt und tot aufgefunden. Kunkelmann lässt dies natürlich keine Ruhe. Ein Formfehler erlaubt ihm die Rückkkehr in den Dienst… „ (Ankündigungsflyer zur Premieren-Lesung).  Lassen Sie sich bitte überraschen.

Und schon im ersten Drittel des Odenwald-Krimis lässt KHK Karl Kunkelmann spannungssteigernd wissen: “ Haben sie dein Gehalt gepfändet oder bist du bei den Schnüfflern rausgeschmissen worden, Papa? „Weder noch, mein Sohn. Aber die Sache mit dem toten Mädchen (fiktionale Figur Annemarie Richter) vom Güterbahnhof in Bad König nimmt mich ganz schön mit. Wir kommen kaum einen Schritt weiter, alles dreht sich auf der Stelle. Keiner hat was gesehen, keiner kann was sagen. Als Verdächtiger wird ein geistig behinderter Bub gehandelt, der zu so was gar nicht in der Lage ist. Aber wir müssen den Sachverhalt überprüfen …“ (Zitat: Michael Lang: “ Der Seelensammler aus dem Odenwald“, S.68)

Knisternde Spannung in Potenz! Prädikat: Sehr zu empfehlen!

 

 

 

Michael Lang: „Der Seelensammler vom Odenwald“  Verlag Mainbook (ISBN  978-3-947612-598 /Best.-Nr. 96000874) 260 Seiten/12,00 Euro

Erscheinungstermin:  Der Krimi ist Anfang Februar 2020 erschienen!

 

Literaturhandlung Paperback Bad König (www.literaturhandlung-paperback.de): Kartenvorverkauf für diese Autorenlesung vom 7. März 2020 in Bad König (siehe oben). Beginn: Samstag, 7. März 2020, 19.30 Uhr- Historische Rentmeisterei am Schlossplatz Bad König

 

Weitere Lesungen von Michael Lang

am Mittwoch, 11. März 2020, um 19 Uhr im „Buchkabinett“ Erbach im Odenwald,

am Donnerstag, 12. März 2020, um 19.30 Uhr  bei der Nachbarschaftshilfe im AwO-Mehrgenerationenhaus, Michelstadt im Odenwald

 

 

Presse:

„Die dunkle Seite des Odenwaldes- Michael Lang bringt seinen ersten Krimi mit dem Titel „Seelensammler“ heraus, der an Orten seiner Kindheit spielt“  Von Manfred Giebenhain (Quelle: Odenwälder Echo vom Freitag, 7. 2.2020/ Rubrik “ Odenwald“ S. 9)

 

„Mit Ironie und Spannung -Michael Lang debütiert als Krimiautor/“Der Seelensammler vom Odenwald“ (red/stü)  Quelle: Anzeigen-Sonderveröffentlichung „Einkaufen & Erleben im Odenwald“ vom 7.2.2020/Einlage in Odenwälder Echo vom Freitag, 7. Februar 2020, S. 12

 

„Einstiger Kinnicher Bub Michael Lang arbeitet in seinem ersten Kriminalroman auch Motive von Höchst und anderen Odenwald-Orten ein“ (Mümling-Bote vom 6.3.2020)

 

„Ein Kunkelmann von Format in der Bad Königer Rentmeisterei“  Von Thomas Wilken   (Quelle: Odenwälder Echo vom Montag, 9. März 2020, Rubrik „Odenwald“)

 

 

Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.  (Text: Reinhold Nisch)

 

 

(Alle Fotos: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.)

Werner Heil beeindruckt in einem fulminanten Referat das Auditorium über die Schweizer Einwanderung in den Odenwald, Bergstraße und Pfalz- Bad Königer HGV-Vortragsreihe erlebt weiteren Höhepunkt

Bad König. Am Donnerstag (2. Mai 2019) war der in der Schweiz lebende Werner Heil zu Gast beim Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. in der Historischen Rentmeisterei  am Schlossplatz. Im voll besetzten großen Saal zog der Referent „alle Register“ seines über zwei Dekaden an Jahren währenden Forschungsdranges zur Auswanderung der Schweizer „nach Norden“ hin zum Odenwald, Bergstraße und zur Pfalz- dies seit dem Dreißigjährigen Krieg, sogar auch noch Jahrzehnte früher. An diesem Abend wurde auch völlig überraschend und quasi druckfrisch Werner Heils umfangreiches wie stark erweitertes Buch „Schweizer im Odenwald und an der Bergstraße“ /Gendi-Verlag Otzberg 2019 (ISBN: 978-3-946295-41-9/28,50 Euro) in zweiter Auflage (mit zahlreichen Karten- und Statistikmaterial versehen) vom Verlag (www.gendi.shop.de) selbst präsentiert.

Werner Heil- ein „Bad Königer Bub“, der in Michelstadt sein Abitur machte, lebte und arbeitete ab dem 25. Lebensjahr in der Schweiz- machte plausibel, dass gerade nach Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) viele neue Einwanderer aus der Schweiz in das stark durch die Kriegsgräuel bevölkerungsmäßig dezimierte Mitteleuropa kamen- und gerade auch in den Odenwald und die gleichfalls entvölkerte Bergstraße. So spielten exemplarisch sowohl die konfessionelle Zugehörigkeit ebenso eine Rolle wie die Vertreibung Andersgläubiger, wobei noch eine Art Mixed aus politischer Verfolgung, purer ökonomischer Not und auch das Trachten nach wirtschaftlichem Erfolg sich hinzugesellte. So konnte man im Odenwald dennoch einen Hof mit ca. 25 ha Fläche erwerben- das Äquivalent eines halben Jahreslohnes eines Handwerkers. Auch wurde zunächst unter sich geheiratet. „In den 20 Jahren seiner Recherchen in schweizerischen Archiven fand Heil viele Familien, die teilweise über mehrere Stationen in den Odenwald kamen. Deshalb wurden auch Listen aus dem Kraichgau und der Kurpfalz verarbeitet. Zu vielen sammelte er entscheidende Hinweise über deren Herkunft und zu den Heimatorten der Familien in der Schweiz.“ (Zitat/Klappentext des Buches)

Die Schweizer ließen sich in den engen Regionen des Elsass, in den links- und rechtsrheinischen Gebieten des Rheines gerade im Kraichgau nieder. Die Grafschaft Erbach im Sekundärareal dieser Gebiete nutzte die politischen und regionalen Verflechtungen der Kurpfalz zum Anwerben von Aussiedlern. Die Schweizer Auswanderer wurden- wenn überhaupt- sehr lückenhaft erfasst, und auch in den letzten Jahren und heute noch gibt es fast kaum wissenschaftliches Forschungsinteresse in der eidgenössischen Geschichtswissenschaft daselbst, diese Forschungslücken zu schließen. Ausnahme ist da schon Werner Heil, der sich da verdienstvoll herangewagt hat.

Wo waren die Leute der Schweizer Migration denn tätig? Landwirtschaft/Forstwirtschaft, Handwerkswesen, Bergbau und Eisenschmiede, aber auch Pfarrer und Lehrer wie den Soldatendienst machende Schweizer sind hier zuvörderst zu nennen.

Wie waren die Wanderrouten der Schweizer Auswanderer „nach dem mitteleuropäischen Norden?“ Basel und Schaffhausen/Bodensee waren innerschweizerisch die beiden kardinalen Ausgangsrouten, um auch über die Schiene „Freiburg im Breisgau- Karlsruhe- nach Mannheim/Ludwigshafen und Heidelberg“ letztendlich  auch in den Odenwald zu gelangen. (Die Rheinfahrt entfiel weitestgehend pekuniär.)

Hierbei folgten die Auswanderer bei der Selektion der Zielgebiete den „vorgefertigten Trampelpfaden“ (so Heil), die von Kaufleuten, Handwerkern, Bauleuten, Pfarrern und Täufern quasi „vorgespurt“ wurden.

Heil wies z. B. überzeugend zudem noch nach, dass auch heute im Odenwald(kreis) exemplarisch noch geläufige Nachnamen wie Bitsch (ursprünglich in der Schweiz/CH Pitsch/i), Neff (Näf) , Kredel (Grädel),Schanz (Tschanz) , Glenz ( Kläntschi), Schenkel (Schenkel), Schönberger (Schönenberger), Egli (Egli) oder Dascher (Täscher) u.a. schweizerischen Ursprunges sind- partiell leicht abgeändert (auch durch Hör- und Übertragungsfehler hiesiger Behörden). Alles in allem war es ein gelungener Frühlingsabend der besonderen Historie, der mit einem zahlreichen Fragekatalog aus dem Auditorium gegenüber dem Referenten, der alles zufrieden beantworten konnte, endete. HGV-Vorsitzender Reinhold Nisch dankte abschließend dem Referenten für die fundierte Analyse zum alle interessierenden Thema, dem HGV-Vorstand mit Heidi Hoffmann, Renate März, Reinhold Veit und Alexander Körner für die Vorbereitungen und Durchführung der Veranstaltung, wünschte zuletzt den zahlreichen Besuchern der Verantaltung ein gute Heimkehr.

 

 

Weitere Literatur (Schweizer Auswanderung im 19. Jahrhundert u.a):

Dominik Sauerländer/School of Education FHNW, Windisch: Die Schweiz als Auswanderungsland- Wirtschaftliche Not führte im 19. Jahrhundert zu drei grossen (großen) Auswanderungswellen/Liestal vom 6. April 2016 /Literatur: Die vollständige Literaturliste ist zu finden in der Online-Version unter www.sanp.ch (Stand: 05.05.2019)

 

Auch sehr empfehlenswert:

Daniel Defoe: Kurze Geschichte der pfälzischen Flüchtlinge /Mit einem Vorwort von John Robert Moore- Aus dem Englischen von Heide Lipecky, Frankfurt am Main (Büchergilde Gutenberg- ISBN  978-3-7632-7086-6 / www. buechergilde.de) 1. Auflage 2019          Daniel Defoes Bericht „A Brief History of the Poor Palatine Refugees“ erschien erstmals im Original schon im Jahre 1709.

 

 

 

 

 

 

Plakat Vortrag Werner Heil

 

 

Vorankündigung zur Bad Königer Vortragsreihe:

Der Historiker Werner Heil aus Lupfig/Schweiz hält am Donnerstag, 2. Mai 2019, ab 19 Uhr (Historische Rentmeisterei Bad König) im Rahmen der Vortragsreihe des hiesigen Heimat- und Geschichtsvereins Bad König e.V. einen Vortrag mit  dem Titel

 

Schweizer im Odenwald

 

Die Einwanderung der Schweizer nach dem Dreißigjährigen Krieg

 

 

Alle sind recht herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei!

 

 

Der Vorstand des Heimat- und Geschichtsvereins Bad König e.V.

 

 

 

Literaturhinweis:

Werner Heil, Schweizer im Odenwald, Gendi-Verlag (ISBN -13: 978-3946295402) Otzberg  2017

 

Werner Heil wurde  1936 in Darmstadt geboren und wuchs wuchs in Bad König im Odenwald auf, wo  besuchte erdie dortige Grundschule und in Michelstadt das Gynasium besuchte. Nach dem Studiengang der Elektrotechnik an der TU Darmstadt war er bei der Firma Brown Boveri & Cie (BBC, später ABB) in der Schweiz tätig. Nach seinem Ruhesstand befasste er sich auch mit der Erforschung der Vorfahren seiner Familie, von denen etwa zwei Dutzend aus der Schweiz in den Odenwald gekommen waren, und vielen weiteren Schweizern, die aus der Heimat auswanderten.

 

 

Presseankündigung:

„HGV-Vortragsreihe setzt sich fort: Werner Heil aus der Schweiz referiert am 2. mai 2019 zur Schweizer Einwanderung in den Odenwald“, Quelle: Mümling-Bote-Allgemeiner Anzeiger für Höchst im Odenwald und die Unterzent vom 26. April 2019, S. 8

 

 

 

(Fotorechte bzw. Scans: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.)

Foto-Serie von oben nach unten:

1 Das Foto zeigt den historischen Schlossplatz vom damaligen König im Odenwald: Es ist eine Kundgebung im Gefolge der „Machtergreifung“ vom  30.Januar 1933. Im Mittelpunkt sind zumindest Uniformierte in SA-Uniform zu erkennen, partiell auch mit Musikinstrumenten. Darum herum gruppiert sich eine größere Anzahl von Menschen, nicht nur erwachsene Männer, auch Frauen wie Kinder und Jugendliche sind dabei.

 

2 Das  Foto mit azurblauem Winterhimmel und Baumbestand (vom Februar 2019) zeigt den Platz, wo einst der „Adolf-Hitler-Turm“ stand, später „Siegfrieds-Anlage“ genannt. Aktuelle Standortbestimmung: direkt östlich neben der Buszufahrt zur Carl-Weyprecht-Schule Bad König.

3 In der Vortrags-Ankündigung zum Referat von Dr. Strohmenger sehen Sie ganz oben diesen „Adolf-Hitler-Turm“. Nicht feststellbar ist, wann dieser Turm in den 1930er Jahren errichtet worden ist.

 

 

  • Bad König. „Krach, Kur, König. Machtspiele und Intrigen im Stahlbad der 1930er Jahre. Ein Blick hinter die Fassade des Kurstädtchens in der Zeit des `Führerstaates`“, so hatte der fachkompetente Referent Dr. Dirk Strohmenger seinen Vortrag tituliert, den er am Mittwoch, 20. Februar 2019, ab 19 Uhr in Bad Königs Rentmeisterei im Rahmen der Vortragsreihe des Heimat- und Geschichtsvereins Bad König e.V. vor sehr großer und höchst interessierter Zuhörerschaft hielt.

 

 

 

Von HGV-Mitglied Thomas Seifert- Zusammenfassung des HGV-Vortragsabends

Es wird den Lauf der Weltgeschichte nicht wesentlich beeinflusst haben, dass Adolf Hitler bereits bei den Reichspräsidentenwahlen des Jahres 1932 in König schon im ersten Wahlgang vor dem anderen aussichtsreichen Kandidaten Hindenburg lag und in der zweiten entscheidenden Runde sogar die absolute Mehrheit erringen konnte. Der Umstand gab Dr. Dirk Strohmenger aber die Gelegenheit, etwa aufkommende Spekulationen, der Odenwälder Kurort könnte  im Dritten Reich so etwas wie ein kleines gallisches Dorf voller widerständiger Zeitgenossen gewesen sein, schon von Anfang an das Wasser abzugraben. Der Referent des vom Bad Königer Heimat- und Geschichtsverein kürzlich ausgerichteten und unter das Motto „Krach, Kur, König – Machtspiele und Intrigen im Stahlbad der 30er Jahre“ gestellten Abends, der als Kenner der Materie durch seine vor wenigen Jahren erschienenen Publikation über den „Nationalsozialismus im Landkreis Erbach“ ausgewiesene Gymnasiallehrer, daneben auch als leitender Archivpädagoge am Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden tätig, hatte eine große Zahl interessierter Zuhörer den Weg in die Bad Königer Rentmeisterei finden lassen,  denen er einen Blick „hinter die Fassade des Kurstädtchens“ in den 30er und 40er Jahren des letzten 20. Jahrhunderts bot. In seinem Vortrag widmete er sich der Frage nach den Methoden, mit denen die örtlichen Nationalsozialisten es unternahmen, die nicht zum Nationalsozialismus Neigenden oder ihn gar Ablehnenden kalt zu stellen und einzuschüchtern.

Schon die Weigerung, den „Hitlergruß“ durch Erheben der rechten Hand zu zeigen, konnte Konsequenzen haben. Ein Königer aus der Mainstraße, von dem Dr. Strohmenger berichtete, hatte es gewagt, die am 30. Januar 1933 aus Anlass der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler übertragene Hitler-Rede  mit Zwischenrufen kritisch zu kommentieren; den „Hitlergruß“ wollte er nicht zeigen, und das trug dem KPD-Mitglied damals nicht nur den Verlust des Arbeitsplatzes, sondern auch eine Inhaftierung im KZ Osthofen ein. Andere, so ein nach dem Zweiten Weltkrieg als Bürgermeister von Bad König tätiger Sozialdemokrat, sahen sich wiederholten „Besuchen“ von SS-Männern ausgesetzt, die ihre „Belehrungen“ handgreiflich zu unterstreichen wussten. Kritische Bemerkungen, schnell als „Beleidigung der Reichsregierung“ gewertet, führten in diesem Falle zu einer Gefängnisstrafe von drei Wochen. Auch Einwohner, die es unterließen, die Hakenkreuzfahne aus dem Fenster zu hängen, hatten mit Repressalien zu rechnen, denn die angeordnete Beflaggung diente dazu, den Bestand einer hinter dem Regime stehenden „Volksgemeinschaft“ zu demonstrieren; nur Juden traf diese Verpflichtung nicht, denn sie zählten nach dem Verständnis der Nationalsozialisten gerade nicht zu dieser „Volksgemeinschaft“.

An die Grabenkämpfe in heute am rechten Rand des politischen Spektrums agierenden Parteien fühlten sich einige Zuhörer erinnert, als Dr. Strohmenger auf die Intrigenspiele innerhalb der nationalsozialistischen Organisationen einging. Selbst dem obersten Parteigericht der NSDAP erschienen die Vorwürfe nachgerade „gesucht“, die im Jahr 1935 zur Ablösung des bis dahin als Ortsgruppenleiter der Königer NSDAP amtierenden Mannes  führten. Ihm hatte man parteiintern vorgeworfen, im Stammtischkreis „Nacktbilder“ gezeigt und sich ein Fahrrad eines Juden ausgeliehen zu haben. Diese und weitere Vorwürfe erachteten die NS-Parteirichter nicht als geeignet, gegen den Ortsgruppenleiter eine Parteistrafe zu verhängen; sein Amt, das der Königer Lehrer Schäfer übernommen hatte, war er aber doch los.  Auch ein Kuraufenthalt von SA-Männern in König erregte in der Parteiorganisation Ärgernis: Der unmäßige Alkoholkonsum der braunen Kurgäste drohte das erhoffte Renommee der Nationalsozialisten anzugreifen, weshalb der örtliche SA-Obersturmführer die Königer Gastwirte aufforderte, den Gästen den Ausschank von Bier und von anderen Alkoholika abzuschlagen, hatten sie erst einmal einen Zustand erreicht, in dem sie den Königern nicht mehr als Vorbilder nationalsozialistischer Kultur dienen konnten.

Sozialer Druck, soziale Kontrolle, auch und vor allem gegenüber hartnäckigen Gegnern mit brachialen Methoden ausgeübt, damit versuchten die Nationalsozialisten auch auf der lokalen Ebene, ihre Gegner auszuschalten, den Eindruck einer hinter dem „Führer“ Adolf Hitler stehenden  „Volksgemeinschaft“ zu erwecken und den Eindruck zu vermitteln, den Gang der Dinge in die Hand zu haben. Dieses Resumee durften die Zuhörer am Ende eines interessanten Vortrags ziehen. Dass das nicht immer gelang, zeigte der Referent am Ende seiner Ausführungen auf, als er noch einmal kurz auf die Scheinerschießunegn von Juden im November 1938 einging, ein Ereignis, über das Dr. Strohmenger bereits im November des  vergangenen Jahres im Rahmen der Stadt Bad König, der hiesigen Kirchengemeinden und der „Stolperstein-Initiative“ referiert hatte. Als damals eine große Zahl (Bad) Königer Juden von Ortsinneren zum alten Königer Wasserwerk geführt wurden, sollen einige Umstehende den verängstigten Menschen zugeraunt haben, die für die vermeintlichen Erschießungen genutzte Waffe sei nur mit Platzpatronen geladen. Das Schicksal, dem  die jüdische Bevölkerung von König entgegensah, hat dieser vielleicht freundlich gemeinte Hinweis  freilich nicht entscheidend erleichtert.

(Stand: 26.02.2018)

 

Presse:

Wie die Kurstadt die NS-Zeit erlebte/Historiker Dirk Strohmenger blickt bei gut besuchtem Vortrag auf „Machtspiele und Intrigen im Stahlbad der 30er Jahre“ (Quelle: Odenwälder Echo/jös/ vom Freitag, 1. März 2019/Rubrik Odenwald, S. 10)

 

 

Grundlagenliteratur:

Mittlerweile als d a s Standardwerk für die Zeit von 1933 bis 1945 im früheren Landkreis Erbach im Odenwald (heute Odenwaldkreis) gilt das Buch:

Dirk Strohmenger: Nationalsozialismus im Erbacher Landkreis „dass überalls vollkommene Ruhe und Ordnung herrscht … (Herausgegeben vom Kreisarchiv des Odenwaldkreises/Redaktion und Bearbeitung: Anja Hering), Druck: M&K Satz-, Druck- und Verlags-GmbH in Michelstadt /448 Seiten/ISBN: 978-3-9815625-4-5/Erbach 2016

 

Weiterhin zur politischen Situation im einstigen (Bad) König im Odenwald:

Wolfgang Stapp, Niemals wieder vergessen! Zum Gedenken Odenwälder Antifaschisten – Teil 5: Verfolgung und Widerstand in Bad König und Brombachtal, S.157-173, in: „gelurt“ -Odenwälder Jahrbuch für Kultur und Geschichte 2012 (ISBN: 978-3-9805891-9-6) , Michelstadt (M& K Satz-, Druck- und Verlags-GmbH, Michelstadt 2011

Ausführlich akribisch untersucht wird das jeweils biografische Schicksal von Peter Kunkelmann, Philipp Jakob Hofmann, Johann(es) Hofferberth, Karl Jörg, Hans Hofmann, Wilhelm Ehrhardt, Peter Rebscher, Johann Grasmück, Wilhelm Schäfer, Peter Schneider und  Jakob Eidenmüller.

 

 

 

 

 

 

 

 

(Sämtliche Fotos auf dieser Seite: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.)

 

Beachten Sie bitte auch folgende Artikel auf dieser Homepage des HGV Bad König e.V. (www.hgv-badkoenig.de):

„Historie Bad König: Literatur zum Polarforscher Carl Weyprecht“  (26.02.2018)

„Bad König-Historie: Aspekte der Carl Weyprecht-Forschung“ (11.04.2018)

 

Dazu die schon bei maßgeblichen Universitäten und Staatsarchiven Deutschlands und Österreichs archivierte „Fotodokumentation zur Einweihung der Erinnerungstafeln zum Gedenken an den Polarforscher Carl Weyprecht (1838-1881) im Rahmen des Carl Weyprecht- Rundwanderweges (Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald) am 2. September 2016 in Bad König (Deutschland) „

Von Reinhold Veit/Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.    

 

 

 

(Hinweis: Der Begleittext hierzu erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.)

(Scan: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.)

Der Roman „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“ von Christoph Ransmayr ist als Fischer Taschenbuch (S. Fischer-Verlag GmbH, Frankfurt am Main) erhältlich (ISBN-10: 3596254191/ISBN-13: 978-3-596-25419-4). Unser Titelbild entstammt der 21. Auflage: November 2012.

 

Der renommierte österreichische Autor Christoph Ransmayr* absolvierte am 18. März 2005 in Bad König im Odenwald (Rentmeisterei) eine Lesung, gemeinsam veranstaltet von der Literaturhandlung Paperback Bad König (www.literaturhandlung-paperback.de) und der Stadt Bad König. Es wurde damals im Carl Weyprecht- Jahr von Herrn Buchhändler Joachim Steiger festgestellt, dass Christoph Ransmayr „als begnadeter Leser der eigenen Texte“ zu bewerten ist.

* Christoph Ransmayr wurde im Jahre 1954 in Wels/Oberösterreich geboren und studierte Philosophie in Wien, wo er nach Jahren in Irland und auf Reisen wieder lebt. (Ohne Gewähr.)

 

                

Ein Apokalyptiker, der das Leben preist! (…) Dieser Autor gehört in seiner Generation zum Besten, was wir haben.“ Davon sprach dereinst der verstorbene Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki.

„Im Zentrum dieses vielschichtigen Abenteuerromans steht das Schicksal der
österreichisch-ungarischen Nordpolexpedition der ‚Payer-Weyprecht-Expedition‘,
die im arktischen Sommer 1872 in das unerforschte Meer nordöstlich des
sibirischen Archipels Nowaja Semlja aufbricht. Das Expeditionsschiff wird
bald – und für immer – vom Packeis eingeschlossen. Nach einer mehr als
einjährigen Drift durch alle Schrecken des Eises und der Finsternis entdeckt
die vom Skorbut geplagte Mannschaft eine unter Gletschern begrabene Inselgruppe
am Rande der Welt und tauft sie zu Ehren eines fernen Herrschers ‚Kaiser-Franz-Joseph-Land‘.
Einer der letzten blinden Flecke ist damit von der Landkarte der Alten
Welt getilgt…“  (Buchinnenseite zum Roman/S.2: Auszüge)

 

„Ein Roman, welcher faszinierend und extraordinär in Personalunion ist, zugleich eingebettet  in das dato noch nicht vollendete Gesamtwerk Ransmayrs, nicht nur Schullektüre und schon Abiturprüfungsstoff gewesen, sondern immer noch spannend und anregend für alle Lesehungrigen und Wissbegierigen jeglichen Alters zugleich“. (Reinhold Nisch, Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.)

 

Zu Christoph Ransmayrs Lebenswerk (Quelle: Universität Frankfurt am Main):

60 Jahre Frankfurter Poetikdozentur – Unterwegs nach Babylon: Jubiläumsdozentur mit und über Christoph Ransmayr

Dienstag, 21. Januar 2020, 18:00 bis 20:00

Vortrag von Monika Schmitz-Emans „Enzyklopädische Strategien bei Ransmayr“

Im Wintersemester 2019/20 feiert die Frankfurter Poetikvorlesung ihr 60jähriges Jubiläum. Die Jubiläumsvorlesung wird von Christoph Ransmayr gehalten; eingeleitet und begleitet wird die Dozentur von einer dreiteiligen wissenschaftlichen Vortragsreihe, die vertiefende Einblicke in das Werk Ransmayrs vermittelt.

„Geschichten ereignen sich nicht, Geschichten werden erzählt.“ Dieses Zitat stammt aus dem Vorwort des 2012 erschienenen Reise-Erzählbandes „Atlas eines ängstlichen Mannes“ von Christoph Ransmayr und kann als poetologischer Leitsatz für sein gesamtes Werk gelesen werden. In seinem Roman „Die letzte Welt“ (1988) erfüllt Ransmayr diesen Anspruch par excellence und es gelingt ihm der internationale Durchbruch. Zahlreiche weitere Romane folgten seitdem, insbesondere sind hier „Morbus Kitahara“ (1995), „Der fliegende Berg“ (2006) sowie sein aktuellster Roman „Cox oder Der Lauf der Zeit“ (2016) hervorzuheben. Daneben zählen auch Theaterstücke (u.a. „Die Unsichtbare. Tirade an drei Stränden“ (2001), Essays und literarische Reportagen zu seinem Œuvre. Die vielfältigen Perspektiven, Formen, Genres und Medien des Erzählens erkundet Ransmayr in seinem mittlerweile zehn Bände umfassenden großen Projekt „Spielformen des Erzählens“.

Für sein kreatives Schaffen wurde Christoph Ransmayr inzwischen mit unzähligen Auszeichnungen und Preisen geehrt; so erhielt er allein im vergangenen Jahr den Würth-Preis für Europäische Literatur, den Kleist-Preis, den Nicolas-Born-Preis, den Preis der Stadt Wien für Literatur sowie den Bayerischen Buchpreis.

Ab dem 7. März 2020 findet eine Begleitausstellung im „Fenster zur Stadt“, Braubachstraße 18-22, statt.

Ort: Campus Westend, Seminarhaus, Raum SH 1.101     Frankfurt am Main

 

 

Weitere Einladungen von Frankfurts Johann-Wolfgang-von-Goethe-Unversität im ersten Jahresviertel 2020:

Jubiläumsdozentur mit Christoph Ransmayr am 7. März 2020

 

Termine:

Poetikvorlesung

„Unterwegs nach Babylon“:

Samstag, den 07.03.2020

Campus Westend, Hörsaalzentrum, Audimax (HZ1&2)
Beginn um 18.00 Uhr c.t. / Einlass ab 17.30 Uhr / Eintritt frei

Abschlusslesung im Literaturhaus Frankfurt am Montag, den 09. März 2020 ab 19:30 Uhr (Eintritt: 12 € / 8 €)

Begleitende Vortragsreihe (öffentlich)

„Christoph Ransmayrs Poetik“:

Di, 21. Januar 2020 (18 Uhr): Monika Schmitz-Emans (Bochum): „Enzyklopädische Strategien bei Ransmayr“.

Di, 28. Januar 2020 (18 Uhr): Doren Wohlleben (Marburg): „Christoph Ransmayrs kosmopolitische Kalligrafie: Stil und Kritik“.

Di, 4. Februar 2020 (18 Uhr): Eva Maria Konrad (Frankfurt): „daß […] immer noch eine andere Welt existieren mußte“. Zu Christoph Ransmayrs Poetik des Kontrafaktischen.

Die begleitende Vortragsreihe findet statt im Raum SH 1.101 (Seminarhaus Campus Westend)

Quellennachweis: www.alumni.uni-frankfurt.de

UNI-HIGHLIGHTS Februar 2020
Einladungen zu ausgewählten Veranstaltungen der Goethe-Universität
(Mail v. 22.1.2020)

 

 

 

 

Zurück zum real existierenden Carl Weyprecht- dem einst in König im Odenwald lebenden Kinde:

 

Halten wir fest:

Eine wichtige Station im Realleben des jungen Carl Weyprecht– sprichwörtlich des Jungen Carl-wird mithin prägend der Wohn- und Lebensaufenthalt im damaligen König im Odenwald. Dort wohnten seine Eltern, da der Vater eine Anstellung als Kammerdirektor „im Schloss“ erhielt, wie mancher (Bad) Königer noch heute zu sagen weiß.

Dort im Areal des kleinen historischen Zentrums mit Kirche, den beiden Schlössern, dem Kammerbau etc. und im Rundum der anderen kleineren Gebäude- teils Fachwerkbauten oder Häuschen auch lehmverputzt bzw. schindelverziert- wuchs Klein-Carl auf.

Eine gute Startgrundlage für die spätere Karriere ? Sehr wohl!!!

 

 

 

Gedenk- und Erinnerungsjahr 2018 in Österreich auf einer Homepage:
www.oesterreich100.at : Mit dieser Homepage hat man in Österreich auf viele Ereignisse im „Gedenk- und Erinnerungsjahr 2018“ aufmerksam gemacht, die für das Land historische Schlüsselereignisse beinhalten.

In Bad König wurde einst vier volle Festtage lang gefeiert –
die Filmdokumentation von Ilse und Erich Süßner zur Verleihung der Stadtrechte aus dem Jahr
1980 gezeigt im Jubiläumsjahr 2017
Bad König. Man muss dem vielseitig engagierten Ehepaar Ilse und Erich Süßner
übergebührlichen Dank zollen, waren die beiden Bad Königer es doch, die damals im Jahre
1980-  schon 37 Jahre zurück- den damals modernsten fotografischen Standard an Ausrüstung hatten,
die Idee an den damaligen Bürgermeister Herrmann Krönung herantrugen, einen Film über die
Verleihung der Stadtrechte an die damalige Gemeinde Bad König (inklusive der Festivitäten
im Zeitraum vom 10. Bis 13.Oktober 1980) drehen zu dürfen. Welch ein Glück! Denn so
hätte man im Jubiläumsjahr (1200 Jahre/817-2017) der relativ jungen Stadt  (noch nicht 40 Jahrzehnte alt)
nichts filmisch Dokumentarisches zur Verleihung der Stadtrechte „in den Händen“ gehabt.
So konnte an zwei Abenden (Mittwoch, 25.Oktober 2017 und Donnerstag, 26. Oktober 2017)
„Bad König wird Stadt“ mit jeweils zahlreich erschienenem Publikum der „Festablauf“ gezeigt
werden. Ilse Süßner, die ein grundsätzliches Referat zu allen filmischen Entstehungsbedingungen
vortrug, geschichtlich erläuterte, wie das „Drehbuch“ zum Film mit ihrer Rolle als Sprecherin ablief,
auch dass die jüngste Forschung Korrekturen von vor gut vierzig Jahren heutzutage (Gründungsdatum „Bad Königs“ vor 1200 Jahren) notwendig machten, führte weiterhin aus, wie
mühsam  für „für Erich und sie“ es gewesen sei, mit großräumiger Kamera und Kabeln durch
die Gänge gerade des sehr großen Festzeltes sich vorzutasten, um just  die Bühnenauftritte
von Prominenz und auswärtigen Künstlerinnen und Künstlern sowie gerade den Bad Königer Vereinen (z.B. TSG-Turnergruppe, evangelischer Posaunenchor oder Liedertafel) und den neuen Stadtteilen (versierte Damengruppen aus Kinzigtal und Fürstengrund) „filmisch stets festzuhalten“.
Viele an den beiden Abenden Anwesende waren gleichzeitg so begeistert, sich selbst als Aktive in der Retrospektive
zu sehen oder gar Bekannte, Freundinnen und Freunde zu erkennen. Doch es stimmte auch etwas traurig mit einem
Seufzer von Wehmut, dass auch einige Bürgerinnen und Bürger heute „nicht mehr unter uns seien“,
wie auch der Vorstand des Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. als Veranstalter betonte.
Dessen Vorsitzender Reinhold Nisch sagte zu dem synoptischen und akribisch genauen historischen Werdegang der Stadtrechteverleihung nur so viel, dass dieser schon in den anfänglichen 1970-er
Jahren einsetzte, dass der spätere Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Rebscher für seine einstige
CDU-Gemeinderatsfraktion namhaft gemacht werden kann- schon in der Ära Bürgermeister Walter
Pröhls. Unterstützung gab es viele: aus dem Landratsamt, von den Landtagsabgeordneten etc.
In der Gemeindevertretersitzung vom 5.Juli 1979 berichtete Bürgermeister Herrmann Krönung dann
auf Grundlage eines von der SPD-Fraktion beim Gemeindevorstand eingereichten Schreibens,
man möge sich doch darauf besinnen, dass „die Gemeindevertretung von Bad König mit den
Stimmen aller Fraktionen (im Jahr 1973 beschlossen) hat, daß der Gemeindevorstand einen
Antrag auf Verleihung der Stadtrechte für Bad König stellen soll.“ Auch Karl Wassum (SPD) bittet
für seine Fraktion um Zustimmung. (Die beiden Exparlamentarier Karl-Heinz Rebscher und Karl
Wassum waren übrigens am zweiten Filmabend anwesend.) …
Der genaue wissenschaftliche Bericht zur Stadtrechteverleihung -verfasst von Thomas Seifert- wird übrigens im kommenden Jahr in der Festschrift zum Stadtjubiläum erscheinen.
Jedenfalls im großen Festzelt (auch damaliger Kerweplatz/heute großer Parkplatz am städtischen Bauhof) konnte Bürgermeister Herrmann Krönung voller Stolz aus den Händen des damaligen
Hessischen Innenministers Ekkehard Gries am 10.Oktober 1980 die Stadtrechte-Urkunde für
die Kurmetropole des Odenwaldes erhalten:“ Der Gemeinde Bad König im Odenwaldkreis,
Regierungsbezirk Darmstadt, wird gemäß § 13 Abs.1 der Hessischen Gemeindeordnung in der
Fassung vom 1.Juli 1960 (GVBl. S.103) das Recht verleihen, die Bezeichnung „Stadt“ zu führen.“
Dem ging der Beschluss der Hessischen Landesregierung vom 11.März 1980 voraus.
Farblich wunderbar war auch die floristische Ausgestaltung durch Irene Rudolf, und die (damals beiden) Banken
mit der Sparkasse brachten zur Stadtwerdung eine eigens geprägte Silbermünze heraus.
Nicht verwunderlich also, dass die Festtagsstimmung nicht nur im großen Festzelt, auch bei dem Umzug
oder in der Wandelhalle – der Wettergott machte da temporär manche Freiluftveranstaltung nicht
so möglich- dennoch sehr euphorisch und ungetrübt war: Neben den Auftritten schon genannter
einheimischer Vereine eingangs kamen auch Gesangsgruppen aus Südamerika, verschiedene Orchester
und Blaskapellen, Trapezkünstler, ein Westerngirl, Clowneinlagen zum Zuge, der charmante Conferencier Rainer
Holbe (HR) führte durch das Programm sowie der bekannte wie hünenhafte Sänger Peter Rubin– Schwarm aller einstigen Mädels
und jungen Damen ließ mit seinem Hit „Wir zwei fahren irgendwo hin!“ (heutzutage ein Evergreen)
die Stimmung immer größer und hitziger werden, so dass es – wie überliefert wurde- zwei Damen es wort-
wörtlich nahmen und Rubin in die neben der Bühne vorhandene Bar „abschleppten“. Den weiteren Ausgang
schenken wir uns. Auf alle Fälle waren es zwei gelungene „Revival-Abende“ zu den Stadtrechte-
feierlichkeiten: Dem Ehepaar Ilse und Erich Süßner wurde zuletzt jeweils großer Applaus gezollt
und mit kleinen anerkennenden Präsenten durch den HGV Bad König ergänzt, was auch für die
städtischen Mitarbeiterinnen Anja Bundschuh, Gisela Ehrhardt und Mitarbeiter Gerrit Göckel galt , die
für den Ausschank der erfrischenden Getränke (Sekt, Orangensaft, Mineralwasser)- gesponsert von der
hiesigen Asklepios-Klinik Bad König- bereit standen. Für den Auf- und Abbau half auch der
städtische Bauhof mit und für die  weitere Organisation der beiden „Film-Abende“ waren hilfreich

Renate März, Alexander Körner  und Reinhold Ehrhardt  (vom HGV) präsent.

 

(Bild unten aus der HGV-Datenbank: Hier wird eine historische Aufnahme aus dem Jahre 1901 gezeigt. Bei der

Verleihung der Stadtrechte an die Gemeinde Bad König im Jahre 1980 war das Neue Schloss nunmehr

für einige Zeit der Sitz der damals neuen Stadtverwaltung.)

 

Ergänzende Literatur:
Bad König wird Stadt – Festprogramm 10.-13.Oktober 1980 (Herausgeber: Gewerbeverein
Bad König e.V. in Verbindung mit der Gemeinde Bad König /Gestaltung: Edwin Koch/ Druck:
Hans Stockert, Bad König 1980)
Die damalige Festschrift zeigt auch im übersichtlichen Rahmen die „Versuchsabläufe“, wie
dann Bad König  letztendlich zur Stadt wurde.

 

Thomas Seifert: Ein holpriger Weg – Bad König wird Stadt
in der noch zu Jahresende 2017 erschienenen Festschrift zum großen Stadtjubiläum Bad Königs
(817-2017)
Der wissenschaftlich gehaltene Aufsatz erschließt sich dem Leser äußerst engmaschig spannend.

 

Das gesamte Jubiläumsbuch (1200 Jahre Bad König/817-2017) mit allen 2017 gehaltenen Festvorträgen bzw.

wissenschaftlichen Aufsätzen trägt den Titel:

-„Bad König im Wandel der Zeiten-Festschrift aus Anlass der Ersterwähnung vor 1200 Jahren“ (Herausgegeben

vom Magistrat der Stadt Bad König), M&K Satz-, Druck- und Verlags-Gmbh,  Michelstadt (ISBN 978-3-00-

058240-0), Bad König 2017