(Scan: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.)

 

Ältestes Bad König-Gemälde des Johann Rudolf Follenweider aus Basel im Briefmarkenformat

Bad König. Der Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. hat das künstlerische Werk des Schweizer Landschaftmalers Johann Rudolf Follenweider (hervorgegangen aus der Basler Peter Birmann-Schule) in Briefmarkenformat herstellen lassen, um auch die Singularität der „Follenweider-Kunst für Bad König“ zu würdigen.

Das vermutlich älteste Gemälde vom damaligen König entwickelte der Künstler aus dem Blickwinkel östlicher Himmelsrichtung auf das einstige König im Odenwald hin zur evangelischen Kirche wie dem Schlosstrakt, umgeben von einem Bäume- und Buschwerkbestand, wobei der kleine Pfad entlang des Mühlbaches hin zum Zentrum der damaligen Odenwaldgemeinde führt. Es ist die Epoche um 1800. Der Maler hat den erst einige Jahrzehnte zuvor geschaffenen Friedhof hinter sich, die wahrgenommene und festgehaltene Silhouette vor sich, kombiniert in der Frische der natürlichen Farben-ein einzigartiges Werk, existiert doch von Follenweider kein zweites aus dieser unmittelbaren Region der Odenwaldlandschaft.

Zu diesem „Bad König-Maler“ beachten Sie bitte auch die weiteren Artikel, Untersuchungen und Fotos auf dieser Homepage www.hgv-badkoenig.de

 

 

 

Fotos: R. Veit/HGV Bad König e.V.

Bad König. Hier sind einige Exponate von Gesteinsproben abgebildet, welche vom „Kaiser-Franz-Joseph-Land“ stammen. Das Insel-Ensemble im hohen Norden der Arktis wurde im 19. Jahrhundert durch die österreichisch-ungarische Polarexpedition (1873) entdeckt, die von Carl Weyprecht und Julius Payer geleitet wurde.

 

Frau Dr. Heidi von Leszczynski (Polargesellschaft Frankfurt/Main) – eine Nachfahrin Carl Weyprechts zugleich-  hatte diese „steinernen Zeugen“ nach einer eigens vorgenommenen Polarfahrt mitgebracht und dem Heimatmuseum Bad König als Geschenk dereinst an den damaligen HGV-Vorsitzenden Karl-Ludwig Kraft übergeben.

(Alle Fotos auf dieser Seite: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.)

 

180. Geburtstag Carl Weyprechts anno 2018

Bad König. Rechtzeitig zu Carl Weyprechts 180. Geburtstag (8. September 2018) beginnt im Heimatmuseum Bad König (jeweils sonntags von 10.30 bis 12.00 Uhr geöffnet) eine überschaubare Buchausstellung mit für die Weyprecht-Forschung wertvollen Werken zu dem Wirken des großen Sohnes auch unseres Städtchens. Der junge Carl hatte im damaligen König bekanntermaßen seine „entscheidend prägenden Starter-Jahre“ verbracht und der „Lebenskreis des berühmten Polarforschers“ schließt, ja vollendet sich gewissermaßen hier in Bad König auf dem Friedhof (Ehrengrab Carl Weyprechts), wo er zusammen mit seinen Eltern seine letzte Ruhe fand.

Im Heimatmuseum Bad König gleichfalls „ewig“ zu bestaunen sind die Original-Stein-Exponate vom „Kaiser-Franz-Joseph-Land“, einer Inselgruppe, die von Carl Weyprecht und Julius Payer zusammen mit der Mannschaft im Jahre 1873 exploriert wurde.

 

 

Bad König: Die Frankfurter kommen! Diesen neuen Trend konnte man in diesem Jahr verstärkt beobachten: Seien es einzelne Gäste oder Paare, die aus der Mainmetropole Frankfurt- Hessens größter Stadt- paar Tage in Bad König verweilen- auch das Heimatmuseum aufsuchen oder schon in telefonischer Vorabfrage sich nach der Historischen Kapelle erkundigen. Oder wie jetzt am vergangenen Samstag, 25. August 2018: Der Kneippverein Frankfurt/Main, schon über 120 Jahre alt, kam mit etwa zwanzig Personen frühmorgens per Zug unter Leitung seines stellvertretenden Vorsitzenden, Diplom-Kaufmann Dirk Mommertz, und Vorstandsmitglied Inge Ollmann zu einem Tagesausflug nach Bad König und besichtigte das zentral gelegene Heimatmuseum, überraschend begrüßt von Bürgermeister Veith, der auch etwas zur Geschichte der Kur zu berichten wusste. Die Vorstandsmitglieder Reinhold Veit und Reinhold Nisch (Heimat- und Geschichtsverein Bad König) stellten in jeweils kleinen Referaten an Hand der Ausstellungsexponate die Bezüge zur Geschichte Bad Königs her. Auch der erwähnte touristische „Nachfrageboom“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges- sozusagen im historischen Anfang der Kur – die „Frankfurter Anämie-Mädchen“ durften nicht vergessen werden- erzeugte für die Gäste aus Frankfurt am Main doch einen nachhaltig positiven Eindruck und auch damals schon ermöglicht durch die noch relativ junge „Odenwaldbahn“. So war es ein kurzweiliger Museumsaufenthalt, der durch weitere „Haltestationen“ im Städtchen (Besuch der Odenwald-Therme, des Georg-Vetter-Museums, dem Mittagessen, der Kurpark-Anlagen mit Kneipp-Becken und wohl anschließender „Kaffee-Runde“) komplettiert wurde, ehe die Gruppe mit der Bahn am späten Nachmittag gut gelaunt die Heimreise Richtung -Frankfurt/Main (Hbf) antrat. (Zu diesem Frankfurter Traditionsverein vergleichen Sie bitte auch dessen Homepage: www. kneippverein-ffm.de) Unsere historische Aufnahme (Scan R. Veit/Stich: Privatbesitz) zeigt das Frankfurt am Main um 1840, das Frankfurt eben fast Mitte des 19. Jahrhunderts, wie es auch einige Jahre später die beiden Polarforscher Carl Weyprecht und besonders Julius Payer kennen lernen werden, gerade Payer, der dort ein „Frankfurter Mädchen“ ehelichen wird- seine Fanny, aber später mit „schicksalhaftem“ Ausgang.  Ihr HGV Bad König e.V.

 

 

 

Literhinweis zu Frankfurts besonderem Symbold für die deutsche Parlaments-Geschichte:

Die Paulskirche- ein Magnet im Zentrum von Frankfurt am Main

Evely Brockhoff, Alexander Jehn, Franziska Kiermeier: Die Frankfurter Paulskirche (ISBN 978-3-95542-394-0/ 15,00 Euro) SOCIETAETS-VERLAG.DE, Frankfurt am Main 2020/2021 – Brandaktuell- besonders empfehlenswert! Im Buchhandel oder versandkostenfrei beim Verlag erhältlich!

 

Zitat:

„Kaum einen anderen Ort wohnt ein so großer Bedeutungsgehalt inne wie der Frankfurter Paulskirche. Auf gleich doppete Weise symbolisiert sie den demokratischen Neubeginn: mit dem Nationalparlament, das hier 1848/49 tagte und dem sie ihren Namen gab, und mit ihrem Wiederaufbau 1947/48 in einer kargen Formensprache, in der Demut und der Wille zur Erneuerung zum Ausdruck kommen. Der Band beleuchtet dieses vielschichtige historische Denkmal in neun Beiträgen.“

Frank Berger-Enrico Mazzoli: Triest und der Nordpol /Scan: R. Veit

Titel:  Autorenduo Frank Berger- Enrico Mazzoli: Triest und der Nordpol- Die Berichterstattung der Triester Zeitungen über die österreichisch-ungarische Nordpolarexpedition von 1872/1874 mit den Expeditionstagebüchern eines Matrosen (Bootsmann Pietro Lusina) und des Heizers Josef Popischill , (Prima Edizione by Luglio Editore- ISBN 978-88-6803-083-4), Trieste/Italia 2014

Im Vorwort des Buches schreibt Birgit Lutz: „Faszinierend ist die Geschichte in der Tat: Die von Carl Weyprecht und Julius Payer geleitete Expedition fror 1872 im Packeis fest und entdeckte 1873 während der Drift das Kaiser Franz Josefs-Land. Das Schiff „Admiral Tegetthoff“ musste verlassen werden, um 1874 in einem spektakulären Rückzug über das Polareis die Rettung zu versuchen. Die tollkühne Unternehmung gelang. Payer und Weyprecht brachten ihre Männer bis auf den Maschinisten Otto Krisch lebendig zurück. Ein Verdienst, den viele andere Expeditionsleiter nicht für sich in Anspruch nehmen können.“ (S.7)

Umso mehr gebührt dem Autorenduo Berger/Mazzoli der besondere Dank,  die  zeitgemäße Berichterstattung der Triester Zeitungen zu diesem „Nordpolar-Ereignis“ in Dramatik und Erfolg intensiv durchgeforstet, recherchiert und analytisch untersucht und bewertet zu haben- zusammen mit den Expeditionstagebüchern.

 

Neues Vorhaben im Jahre 2019 unter Beteiligung deutscher Wissenschaftler in der Arktis:

„Eingefroren im Packeis- Im Herbst (2019) wagen Wissenschaftler mit dem Forschungsschiff „Polarstern“ eine extreme Mission in der Arktis“  (Quelle: Frankfurter Rundschau vom Mittwoch, 27. Februar 2019 (Rubrik Wissen), S. 28

Das Hauptziel des 120-Millionen-Euro-Projektes ist es, mit dem deutschen Forschungsschiff „Polarstern“ den Klimawandel besser zu verstehen.

 

Alpentraum- wie sich das bedrohte Paradies wandelt (Quelle: Der Spiegel Nr. 33/12.8.2017; S. 88-97: Geografie Klimawandel und Bergflucht verändern die Alpen rasanter als den Rest Europas- das wilde Herz des Kontinents gerät zum Testlabor für die Zukunft. Anmerkung: Julius Payer war auch im 19. Jahrhundert ein begnadeter Maler der Alpenlandschaft Österreichs (Habsburger Reich). Noch heute werden seine Alpen-und Gletscher-Porträts für die Forschung herangezogen, um Vergleiche der Veränderungen zur Gegenwart zu ziehen.

 

Und von der Antarktis (Südpolareal) wird berichtet:

Leben und arbeiten wie in einem Raumschiff/Seit zehn Jahren besteht die deutsche Forschungsstation Neumayer III in der Antarktis  Von Hans-Christian Wöste, DPA (Quelle: Frankfurter Rundschau vom Mittwoch, 20. Februar 2019, Rubrik Wissen, S.28)- Geografie  Klimawandel und Bergflucht verändern die Alpen rasanter als den Rest Europas- das wilde Herz des Kontinents gerät zum Testlabor für die Zukunft, S.88 – 97

 

„Vom Flachlandmatrosen zum Marineoffizier- Odenwaldforum informiert über das Leben des Polarforschers Carl Weyprecht“ (Von Sabine Richter), Quelle: Odenwälder Echo vom Dienstag, 9. April 2019 (Rubrik Odenwald, S. 12) Basis: Vortrag von Peter Behr, M.A.

„Odenwald-Forum: Das Ziel stets fest im Blick- Karl Weyprecht“, Quelle: Mümling-Bote-Allgemeiner Anzeiger für Höchst im odenwald und die Unterzent vom 26. April 2019, S. 5

 

 

 

(Zusammenstellung: Reinhold Nisch, Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.)

 

 

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(Scans: Reinhold Veit/Fotos: Reinhold Nisch)

 

Siehe auch: RHEIN-NECKAR-ZEITUNG vom 24. November 2017

Für Romantik-Liebhaber

„Bücher über den Heidelberger Künstler Carl Philipp Fohr“ (Von Sigrun Pass)

 

Hinweis:

Das Kurpfälzische Museum der Stadt Heidelberg verfügt über einen bedeutenden Bestand an Arbeiten Carl Philipp Fohrs.  Dazu gehört z.B. auch ein 1814/1815 entstandenes Aquarell „Umgebung des Klosters Lichtenthal“.

 

 

Gemälde auf dieser Seite:

„Carl Philipp Fohr mit Barrette“ : Bildnis Carl Philipp Fohrs, 1817- von dessen Freund Carl Barth geschaffen. Dieser versuchte noch, seinen Freund in Rom aus dem Tiber vor dem Ertrinken  zu retten: Vergeblich! Das wurde 1818 als Bild von Fohr aus dem Gedächtnis heraus von Samuel Amsler gestochen, der auch das Drama in Italien miterlebte.

 

Weitere Literatur- und Landschaftsgemäldehinweise:

Herausgeber: Landesmuseum Mainz-Graphische Sammlung 1995 (ISBN 3-9803605-5-5/Eggebrecht-PresseMainz) Carl Philipp Fohr- Aquarelle und Zeichnungen aus eigenem Bestand (Konzept und Bearbeitung Dr. Norbert Suhr) 

 

Siehe auch die nunmehr eingerichtete Homepage: www.das-alte-darmstadt.de Das ist die mobile Webseite, die zur Sonderausstellung „Das alte Darmstadt“ entwickelt wurde, welche im Schlossmuseum  Darmstadt sich befindet. (Stand:30.Oktober 2018)

Dort heißt es (Zitat): An zwölf Standorten der Darmstädter Innenstadt können Sie sich Stadtansichten des Darmstädter Hofmalers E.A. Schnittspahn auf Ihrem SmartPhone anzeigen lassen. Vergleichen Sie die historische Ansicht des 19. Jahrhunderts mit der heutigen.“

Es lohnt sich- und ganz schnell tauchen wir ungefähr bei den historischen Ablichtungen der Gemälde Schnittspahns in etwa in die Zeiten Carl Philipp Fohrs, Georg Büchners, Carl Seegers, Carl Weyprechts ein, die ja auch temporär in Darmstadt zu jener Zeit unterschiedlich gelebt hatten bzw. tageweise präsent waren.

 

Adolf Müller: Aus Darmstadts Vergangenheit – Im Auftrage der Stadtverwaltung dargestellt von Dr. phil. Adolf Müller (Leiter des städtischen Archivs und Museums), Weidlich Reprints (ISBN 3 8035 1046 5)  Frankfurt/Main 1979 – Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1930/Erschienen im Selbstverlag der Stadt Darmstadt

 

Das hoffnungsvolle Talent: Karl Philipp Fohr (Heidelberg 1795- Rom 1818) , S, 250 ff. in: Frank Berger, Das Geld der Dichter in Goethezeit und Romantik- 71 biografische Skizzen über Einkommen und Auskommen (ISBN: 978-3-7374-0486-0/ Waldemar Kramer in der Verlagshaus Römerweg GmbH, Wiesbaden 2020

 

 

 

 

(Zusammenstellung : Reinhold Nisch/HGV Bad König e.V.)

 

 

Frank Berger-Enrico Mazzoli: Triest und der Nordpol /Scan: R. Veit

 

Bad König. Der Heimat- und Geschichtsverein Bad König e. V. teilt mit, dass im Heimatmuseum die Sonderausstellung „Vor 50 Jahren -das Schlüsseljahr 1968 im Spiegel der Geschichte“ am Sonntag (26. August 2018) zu Ende geht. Das Heimatmuseum ist sonntags jeweils von 10.30 bis 12 Uhr geöffnet.

 

Das Jahr 1968 (siehe mehr auf der Homepage www.hgv-badkoenig.de) war in mehrfacher Hinsicht ein bewegendes Jahr, welches von den Auswirkungen noch in die Gegenwart und weitere Zukunft „hineinstrahlt“.

 

Und was war z.B. im August 1968 gewesen? Um nur ein markantes Beispiel zu nennen: Die Truppen des Warschauer Paktes (östliches Bündnissystem) besetzten unter Beteiligung von DDR-Truppen-Einheiten Prag und die damalige Tschechoslowakei und beendeten damit den Reformkurs von Alexander Dubcek („Prager Frühling“, der mit seinen Getreuen „den Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ (Demokratie, Pressefreiheit etc.) wollte. Nur Rumänien und das blockfreie Jugoslawien wie das chinahörige Albanien weigerten sich, bei der Okkupation mitzumachen. Zeit des Kalten Krieges eben! Aber gleichzeitig auch ein strategisches Umdenken im Westen mit Hilfe einer neuen westdeutschen Ostpolitik ab 1969 (Brandt-Bahr-Scheel) auf dem Fundament der westlichen Verankerung, um den „Eisernen Vorhang“ zu überwinden. Heutzutage sind viele neue, andere Probleme entstanden: Passende Antworten werden noch gesucht.

Literatur-das Thema aktuell in der Presse: „Prag 68: Der Traum ist aus – Vor 50 Jahren marschierten Soldaten des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei ein und beendeten das Experiment eines Sozialismus mit menschlichem Antlitz“, Quelle: die Tageszeitung/Berlin  vom 21. August 2018 (mit 6 Sonderzeiten zum Prager Frühling)

 

 

An Stelle der „1968-Ausstellung“ kommt Anfang September 2018 eine kleine Ausstellung zu Polarforscher Carl Weyprechts 180. Geburtstag, der am 8. September 2018 ist.

 

An diesem Kerbwochenende findet auch am Sonntag, 9. September 2018, der terminmäßig alljährlich feststehende Europäische Denkmaltag 2018 statt, wo der Heimat- und Geschichtsverein von 14 bis 18 Uhr traditionell Führungen „rund um die Historische Kapelle“ (1200 Jahre im Kernbereich alt) als historischen Beitrag Bad Königs zum Europäischen Denkmaltag veranstaltet.

(Fotorechte: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.)

 

Die im Heimatmuseum Bad König (Expositions-Saal II) zu besichtigende Rosshaar-Kämmmaschine ist ein Geschenk von Karl Lang (Michelstadt- Stadtteil Weiten-Gesäß). Karl Lang ist ein Cousin des rührigen HGV-Mitgliedes Klaus März.

 

 

 

Unser HGV Bad König e.V.-Mitglied Walter Hoffmann übermittelt(e) den folgenden Text:

ICONIST VERGESSENES HANDWERK
Rosshaarmatratzen halten ein Leben lang und länger

Von Mira Wiesinger | Veröffentlicht am 25.04.2015
Sie sind selbstreinigend, werden nie muffig und halten mehrere Jahrzehnte: Rosshaarmatratzen sind eine Investition fürs Leben. In Berlin fertigt Daniel Heer sie von Hand – wie schon sein Urgroßvater.
Es ist Inbegriff seines gesamten Tuns – das Porträt des Urgroßvaters Benedikt. Man möchte meinen, leicht ironisch und doch wohlwollend blickt er auf das Schaffen seines Urenkels von der Wand. Über den alten Werkzeugkisten seiner Ahnen hat Daniel Heer das Gemälde aufgehängt, welches er für diesen Zweck von einem Berliner Maler hat anfertigen lassen. „Es verbindet die Gegenwart mit der Vergangenheit“, erklärt der 37-Jährige, der besonderen Wert darauf legt, dass seine traditionelle Arbeit in einem modernen Kontext erscheint.Und deshalb darf man ihm auch dabei zuschauen, wie er krauses Rosshaar Schicht um Schicht zwischen jeweils einer Lage Schurwolle und einer Lage Stoff stapelt. Wie er das ganze von rund 50 auf 15 Zentimeter zusammenschnürt, wie er mit den Händen die runden Kanten der Matratze modelliert und mit dem Sattlerstich vernäht, wie er mit so genannten Abheften aus dem selben Garn des Bezugsstoffs das Rosshaar fixiert. Nur eine bodentiefe Fensterscheibe trennt ihn dabei von den Passanten auf der Straße vor seinem Studio in Berlin Mitte. Von hier aus kann man auch die fertigen Matratzen bewundern: klassische mit sanften Pastellstreifen oder modern interpretierte in bunten Anzug-Wollstoffen, blauem Denim oder sogar mit weichem Hirschleder bezogen. Nichts wirkt hier nostalgisch oder antiquiert. Im Gegenteil: Der helle Raum ist aufgeräumt und klar strukturiert.
Schon als Kind spielte Daniel Heer in der Werkstatt
Das Rosshaar, sortiert nach den Farben Naturblond (etwas weicher) und Schwarz (etwas elastischer), befindet sich zu Zöpfen verdreht in Holzkisten auf einem Regal. Darüber aufgereiht stehen Garnrollen in vielen Farben. „Es geht mir darum das Material, das Produkt und den Handwerker zu zeigen. Alles was Sie sehen, wird auch verwendet. Die alten Werkzeuge sind keine Dekoration“, so Heer, der sich 2012 nach einer Station in Berlin Kreuzberg hier niederließ. Doch wieso fertigt ein junger Mann in Zeiten von Latex-, Kaltschaum- und hoch technologisierten Vielzonen-Matratzen noch eine aus Rosshaar? „Alles wird schneller und man erfindet immer mehr Dinge, um Zeit zu sparen. Ich mache genau das Entgegengesetzte: Ich investiere in Zeit“, erklärt der Schweizer, der ebenfalls einige Jahre brauchte, bis er den Wert des Familienhandwerks schätzen lernte.
Schon als Kind hatte er in der Werkstatt gespielt, mit 16 Jahren begann seine Lehre im elterlichen Betrieb in der Nähe von Luzern. Doch er musste erst etwas Distanz gewinnen, bis er sich 2007, zum 100 jährigen Jubiläum der Familientradition, dazu entschloss, das Erbe in Berlin fortzuführen. Diese Zeit der, sagen wir mal: Besinnung, die er in Prag, Warschau, Wien und Berlin verbrachte, nennt er seine Lehr- und Wanderjahre, neun an der Zahl, von denen er bis heute zehre.
Eine Rosshaarmatratze hält ein Leben lang
Vergleichsweise lang dauert es auch, bis eine Rosshaarmatratze fertig ist. Fast vier Tage braucht er für ein Standardmaß von ein mal zwei Metern. Rund 2000 Euro kostet das gute Stück, das dann aber ein ganzes Leben halten soll. Daniel Heer selbst schlafe noch immer auf einer gestreiften Matratze, die sein Großvater einst für ihn gefertigt und sein Vater noch mal aufgearbeitet hat. Dies sei alle 25 Jahre nötig.
Dann wird die Matratze geöffnet, das Rosshaar von 43 Pferden, das sind etwa 50 Kilo, entnommen, aufgelockert, an die Luft gelegt und am Abend wieder in die Matratze gefüllt, die meist noch einen neuen Bezug erhält. „Die Matratze ist dann wieder wie neu, das Haar behält seine Elastizität und Sprungkraft. Das ist die Investition“, erklärt Heer. Einmal im Jahr sollte man die Matratze zudem in die Sonne stellen, sie regelmäßig wenden und sie nicht klopfen, sondern bürsten. Belohnt werde man dafür mit einem besonders gesunden Schlafklima, denn Rosshaar sei atmungsaktiv, verfüge über eine hohe Feuchtigkeitsaufnahme und Luftzirkulation. Außerdem sei das Naturmaterial antiseptisch und selbstreinigend, weshalb eine Rosshaarmatratze niemals muffig werde.
Unter Heers Kunden sind bekannte Persönlichkeiten
Vor allem aber sind Daniel Heers Matratzen schön anzusehen. Längst sind Architekten, Hotels und Conceptstores auf seine Produkte aufmerksam geworden, die er bis nach New York und Sydney verschickt. Illuster sei auch sein Kundenstamm, bekannte Persönlichkeiten schliefen gar auf seinen Matratzen.
Wer genau, das möchte der diskrete Handwerker dann aber doch nicht preisgeben. Das Bett sei nun mal das privateste aller Möbelstücke. Und doch läge ihm viel daran, die Matratze aus dem Dunklen ans Licht zu holen. Sie nicht länger unter Leintüchern zu verstecken. Das Potenzial dafür haben seine Modelle allemal – Urgroßvater Benedikts Blick scheint das ebenso zu sehen.

 

 

(Foto: Reinhold Nisch/Scan: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.)  Das Foto zeigt die Büste Justus von Liebigs vor dem Hauptgebäude des Gymnasiums der Justus-Liebig-Schule- liebevoll LIO genannt- in Darmstadt.

 

Zu den lebensbiografischen Synopsen des „älteren“ Justus von Liebig und des „jüngeren“  Odenwälder „Bauernpfarrers“ und (Bad) Königer Dekan Johann Adam Grohs im 19. Jahrhundert in der  „gemeinsamen“ Zeit im mittelhessischen Gießen vergleichen Sie bitte zunächst den Artikel auf dieser Homepage (www.hgv-badkoenig.de) : „Ilse Süßners markanter Vortrag über den Bauernpfarrer Johann Adam Groh“ vom 28. August 2014.

Carl Weyprecht (1838-1881)

(Scans: R. Veit/HGV Bad König e.V.)

Am 8. September 2018 wird in Bad König Carl Weyprechts 180. Geburtstag gedacht. Zum 150. Geburtstag Weyprechts am  8. September 1988 ließ der damalige Sozialausschuss der noch jungen Stadt Bad König einen Prägestempel (über den einstigen Bürofachhandel Meiboom in der oberen Bahnhofstraße Bad Königs) für den damaligen postalischen Briefverkehr der Verwaltung anfertigen– zu einer Zeit, wo an die modernen Medien und das Internet noch nicht zu denken war. (Stempelabdruck oben im Bild mit folgendem Text/entwickelt vom damaligen Sozialausschussmitglied Reinhold Nisch: „Carl Weyprecht (1838-1881)- Nordpolarforscher, Mitglied `Isbjörn Expedition` (Barents-See), Entdeckung Kaiser-Franz-Joseph-Land mit Forschungsschiff „Tegetthoff“, Mission am Hofe Kaiser Maximilians von Mexiko“ ) Der Stempel selbst ist leider nicht mehr auffindbar.

 

 

Carl Weyprecht (1838-1881)

Carl Weyprecht erblickte am 8. September 1838 in Darmstadt als dritter Sohn des Hofgerichtsadvokaten Ludwig Weyprecht und der Darmstädterin Maria Magdalena Sophie geborene Hohenschild das Licht der Welt.

 

 

 

Weyprechts Jahre in König im Odenwald

Mit der Ernennung des Vaters zum Kammerrat, später als Kammerdirektor der Grafen von Erbach-Schönberg erfolgt 1842  die Übersiedlung nach König im Odenwald; dort erfolgt auch Privatlehrer-Unterricht im Elternhaus.

……….

(In diesem Zeitraum der „j u n g e n Königer Jahre“ Carl Weyprechts existiert noch eine Forschungslücke, wo die bisherige Weyprecht-Forschung und  auch Literatur zu/über Weyprecht „noch nicht so angekommen“ ist.)

……….

 

1852 erfolgt die Rückkehr nach Darmstadt zum Besuch des dortigen Gymnasiums.

1853 in Darmstadt: Übergang auf die Höhere Gewerbeschule (heutige TU Darmstadt) wegen des dort besseren Lehrangebots in den für die avisierte Marinelaufbahn notwendigen mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern.

(Vergleichen Sie auf dieser Homepage www.hgv-badkoenig dazu den Artikel „Bad König-Historie: Aspekte der Carl Weyprecht- Forschung“– Artikel vom 11.04.2018: Hier sind die Zeugnisse Carl Weyprechts aufgelistet.)

 

 

 

 

Die weitere biografische Synopse von Carl Weyprecht bis zu dessen Ruhm ergibt hier die weitere Literatursammlung auf dieser Homepage www.hgv-badkoenig.de „: „Historie Bad König- Literatur zum Polarforscher Carl Weyprecht- eine Auswahl“ – Artikel vom 11.04.2018

 

 

 

 

Das „Schließen des biografischen Kreises“ im Odenwald:

 

Tod in Michelstadt im Odenwald am 29. März 1881

Beisetzung in König im Odenwald (Ehrengrab) – Friedhof Bad König

Bitte beachten Sie auf dieser Homepage dazu: „Katharina Haase schließt erkennbar eine Forschungslücke zu Carl Weyprecht“- Artikel vom 29.03.2017/ Unser HGV-Mitglied Katharina Haase, Bad König, nimmt auf der Basis der Darmstädter Zeitung Nr. 91/2.4.1881 und mittels Kirchenbuch-Originalen (Evangelische Kirchengemeinde Bad König) die Transkription in die deutsche Gegenwartsschrift vor- und damit können verbesserte Erkenntnisse über das Prozedere der Bestattungsfeierlichkeiten für Carl Weyprecht gewonnen werden.