Der Windhund und die Kinder der 1950-er Jahre

Bad König. Kaum zu glauben: Die Windhunde-Geschichte geht weiter! Werner Heilmann, seines Zeichens Seniorchef des im Stadtteil Etzen-Gesäß beheimateten Tankstellenshops mit Autohaus, schickte dem Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. folgendes historische Foto auch aus den beginnenden 1950er Jahren. Werner Heilmann ist der kleine Bub (vorne links) die anderen Kinder daneben- das größere Mädchen und der vielleicht klein wenig ältere Junge als „Klein-Werner“-  sind namensmäßig unbekannt. Sicher ist jedenfalls, dass auch dieses Foto von Peter Berle „geschossen“ wurde. Unschlüssig ist sich Werner Heilmann, ob das Bild im damaligen Kurgarten- wie Berles meiste „Windhunde-Fotos“ gemacht wurde oder eventuell auf dem Vorplatz des Kaffee- und Kuchen-Restaurants „Birkenhöhe“, denn an beiden Orten gab es auch Birkenbäume und tagsüber Außenbewirtung. Unbekannt ist auch der große Mann im Hintergrund. Möglicherweise hält er Berles  zweiten, zum Fototermin mitgebrachten Windhund für einen Moment, denn die Umwicklung der linken Hand könnte auf eine Hundeleine hinweisen. Vergleichen Sie bitte auch dazu die Bildberichte zu „Peters Windhunden“ in den „Bad Königer Stadtnachrichten“ Nr. 41/2018 und Nr. 42/2018 sowie auf der Homepage  www.hgv-badkoenig.de: Dort verraten wir auch, welche „tierisch-sprachliche Überraschung“ montags auf die Käufer der Fotos im Geschäft von „Foto Storch“ in der Bahnhofstraße wartete. (Foto: Werner Heilmann/Scan bzw. Text: Reinhold Veit/Reinhold Nisch, HGV Bad König e.V.)

Nachtrag: Orthopädie-Schuhmachermeister  Helmut Schneller aus Bad König meldete sich dieser Tage bei HGV-Vorstand Reinhold Veit und gab preis, dass er der Junge auf obigem Foto rechter Hand gewesen sei. Dazwischen liegt zu dem Heute nun eine ganze Epoche. Wie halt die Zeit vergeht! (Stand: 30.Oktober 2018)

 

 

 

 

(Foto/Privatbesitz: Hannelore Beutler/Scan: Reinhold Veit, HGV Bad König e.V.

Bad König. Nach unserem historischen Fotobericht in den Bad Königer Stadtnachrichten vom 12. Oktober 2018 /Nr. 41, S.18 (siehe auch auf dieser HGV-Homepage www.hgv-badkoenig.de den gleichnamigen Bericht „Der Windhund und das kleine Mädchen“) meldete sich telefonisch spontan Frau Hannelore Beutler (Jahrgang 1940), die auch noch ein Windhunde-Fotomotiv besaß, und nun waren es zwei Windhunde, die wiederum der Bad Königer Photograph Peter Berle (etwa 1956/1957) zum damaligen Kurgarten an der Frankfurter Straße an einem Sonntagmorgen mitnahm, um Bilder mit eben diesen besonderen Hunden und Gästen zu machen. Dieses Mal war es die fast siebzehnjährige junge Dame Hannelore Pracht (verheiratete Beutler) aus der damaligen selbständigen Gemeinde Zell, die mit schick gestreiftem, in erikafarben-weiß  und zackig gehaltenem  Sommerkleid, übergezogenen weißen Handschuhen und weißer Handtasche sehr graziös den Kurgarten aufsuchte. Es muss sich wohl dann so zugetragen haben, obwohl die Hannelore nun nicht als Kurgast in der Kurgemeinde Bad König weilte. Peter Berle ging auf das junge Mädchen zu: „Stell` dich mal bitte dort so hin (vor dem Eingang zur Trinkhalle der noch jungen Wandelhalle)- und die beide Windhunde nemme mer dazu. Und da mache mer e Bild!“  Gesagt, gemacht, getan. Das Bild war dann am folgenden Montag beim „Foto Storch“ fertig! Und was war dann am Montag beim Abholen des entwickelten Bildes im Ladengeschäft an der Bahnhofstraße die weitere Überraschung. Man betrat hausmittig das Geschäft und wurde begrüßt mit einem „Hallo!“ oder einem „Guten Tag!“ – auch wenn es vormittags oder gegen Abend kurz vor Geschäftsschließung war. Denn rechter Hand saß ein großer Papagei auf der Stange- manches Mal auch im größeren Käfig- und begrüßte den jeweiligen Kunden, bevor die Ladenbetreiber die Treppe herunter kamen. Noch heute „schwärmen“ die älteren Bad Königer davon.   (Text: Reinhold Nisch, HGV Bad König e.V.)

Kunstwerk Hirsch auf Bad Königs Piazza (Foto: R. Veit)

 

Bad König, das einzige Bad Südhessens, mit der neuen Wandelhalle und der großflächigen Piazza: Nunmehr gibt es ein modernes Kunstwerk zu bestaunen. Während des großen Pfingstmontagfestes 2018 entwarf der Künstler G. Wosik mit Hilfe der 3 D-Technologie ein großartiges Werk und erschuf dort einen auf einer Wiese am Waldesrand äsenden Mehrfachender-Hirsch.

„Ist man als Besucher live vor Ort“ in Bad König, wo sich ein Besuch immer lohnt, so sieht man das Bild mit dem liegenden Tier, fotografiert man das Werk aber selbst – auch mit Fotohandy/Smartphone- dann ist man sehr überrascht – eben „durch 3 D ermöglicht“- das Wild stehend zu bekommen. Eine wahre Freude!

Gerade paar Schritte  gegenüber -durch die schmale Elisabethenstraße getrennt- entdeckt man an der taubenblauen Mauer einer Hofeinfahrt rechter Hand eine weitere Rarität, geschaffen einst von Heinrich Schäfer.

Diesem „50-Pfennig-Mädchen- ist eine eigene Seite auf dieser Homepage www.hgv-badkoenig.de mit dem Titel „Historie zur Stadtgeschichte Bad Königs: Knieendes 50-Pfennig- Mädchen“ gewidmet.

(Text: Reinhold Nisch, HGV Bad König e.V.)

Bitte des HGV Bad König: Wer besitzt altes Bad Königer Krankenhaus-Kiosk-Foto?
Bad König. In Bad König gab es vor Jahrzehnten (bis in die späten 1960er) das Kreiskrankenhaus des damaligen Landkreises Erbach (später Odenwaldkreis) im Zentrum (Schlossbereich) der damaligen Gemeinde. Es befand sich
dort am Torbogen zwischen dem alten und neuen Schlossbereich (am heutigen Treppenaufgang/Personalzugang zur Stadtverwaltung) auch ein aus heutiger Sicht „nostalgischer“ Kiosk.
Ein Herr leitete dieses kleine Unternehmen, den die damaligen Einwohner „Kniggo, Knicko oder Kniggo“ mit seinem Kosenamen bezeichneten. Um den „Krankenhaus-Kiosk“ und das größere Areal herum rankten einige kleinere, meist amüsante Geschichten.

Auf Grund bisheriger Recherchen (siehe unser Foto) soll sich der Kiosk ganz rechts  befunden haben.

Es ist eine zeitlich sehr späte Initiative: Der Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. ruft hiermit die Bürgerschaft auf, ob nicht jemand per Zufall noch ein Foto (oder ein Ansichtskarte, wenn es eine solche je gab) über den kleinen, romantischen „Bad Königer Krankenhaus-Kiosk“ hat. Dass immer noch Zeichen und Wunder geschehen, erfuhr der HGV Bad König gerade erst zu Wochenbeginn, als aus Berlin-Spandau eine Dame ein paar kleine Fotos überraschend schickte, und zwar aus dem Nachlass ihrer Mutter, die vor über 60 Jahren zur Kur mit ihrem Gatten in Bad König weilte (wie eine telefonische Nachfrage ergab).

Hinweise dazu werden auch gerne per Email über diese Homepage entgegen genommen.

(Stand: 25.März 2018)

 

 

 

Bad König – oder vielleicht erst nur König, denn der Bad-Titel wurde der Odenwaldgemeinde im Jahre 1948

verliehen. Aber was man sagen kann: Es sind die Nachkriegsjahre-auch später in den 1950er Jahren- im Nachhinein

„liebevoll und unkritisch“ als Wirtschaftswunderjahre bezeichnet.

Auf alle Fälle gab es hier im Odenwald und besonders in Bad König(wieder) die ersten Fachgeschäfte, die

Selbstbewusstsein ausstrahlen, obwohl das Artikelangebot bei weitem nicht so üppig ist, war wie  in unseren jetzigen

Jahren.

Unsere Aufnahme zeigt die „Storch-Drogerie“ in der mittleren Bahnhofstraße auf westlicher Seite.

(Foto: Bilddatenbank des HGV Bad König e.V.)

Zwei Damen und ein Herr stellen sich dem unbekannten  Photographen -wir schreiben es so, wie damals noch

rechtschreibkonform- und das doch fast „photogen“ gekonnt: Links daneben im Freien befindet sich eine Waage zum

Messen des körpereigenen Gewichtes- der „letzte Schrei“ damals. „10 Pfennige rein“ -und der Zeiger oben am

„Ableserund“ offenbart  das Kilogramm-Gewicht der betreffenden Person. Und nebenbei steht noch ein Werbeschild

für „Tempo“- dem (später weltweiten) Symbol und Synonym für „Schnupftücher“- und das in „Blütenweiß“, wie es

es uns die Schwarz-Weiß-Fernseh-Werbung  zumindest in den späten 1950er Jahren verkünden wird.

Eine Überraschung ist auch die „offene“ Werbung für  „Camelia“- Binden für die Frau der unmittelbaren

Nachkriegseineinhalbjahrzehnte (und auch bis heute)!

 

„Die Produkte von Camelia® setzen von Anfang an Maßstäbe. So produziert Camelia® bereits 1926 die erste Damenbinde der Welt und legt 1937 gleich mit einer praktischen Sportbinde nach. 1949 ist es dann soweit, die Camelia® Perfecta im Strickschlauch erobert den Markt und 1958 erscheint die Camelia® Record, bei dieser ersetzt ein intelligenter Vlieseinschlag den Mull.“ (Quelle: Camelia-Story/Internetauszug v. 04.01.2018)

 

Über der Schaufensterfront  befinden sich zusätzlich in rechteckiger Umrahmung die hauptsächlichen

Verkaufsofferten von „Photo-Berle“  im Quintett: Kaffee, Farben, Photo, Lacke, Tee.

 

Der allmähliche Strukturwandel im bundesdeutschen Nachkriegshandel setzte allmählich „Stück für Stück“ mit den  Gründungen von ersten Handelshöfen bzw. Supermärkten ein, die in Form teilweise von Ketten und heutzutage von einem flächendeckenden Netz von Handelsgiganten, daneben Drogeriediscountern und Baumärkten wie Möbelhäusern im heutigen Gesamtdeutschland infrastrukturell dominiert werden. Parallel dazu baut sich der Online-Handel verstärkt auf.

 

 

(Text: Reinhold Nisch/HGV Bad König e.V.)