Bad König. Das „Kraftsche Haus“ in der Alexanderstraße gehört zweifelsohne zu den ältesten Häusern Bad Königs.
38 Jahre nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648), der viel Zerstörung und Blutzoll in Zentraleuropa einforderte, wurde dieses wertvoll anmutende Kleinod im Fachwerkstil erbaut.
Im von Bürgermeister Hermann Krönung herausgegebenen ersten Bildband „Bad König in alten Ansichten“, Europäische
Bibliothek- Zaltbommel/Niederlande MCMLXXX (1980) schreibt Otto Pichl (S.27) dazu: „Auch das Handwerkerzeichen
an der Ostseite des Hauses ist gut erhalten und erweckt die Aufmerksamkeit der Passanten heute noch. Im Jahre 1910
(also vier Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges)- so erzählt es uns das Bild- befand sich an der nördlichen
Ecke noch die Gaslaterne, die am Abend dann ihr fahles Licht auf die gepflasterte Straße warf.“
(Foto: HGV-Bilddatenbank)

Bad König. Unsere fotografische Aufnahme (HGV-Bilddatenbank/Foto vom 19.Mai 1953) zeigt symptomatisch an Hand eines dramatischen Momentes die vom Jahrhundertwasser durchflutete Frankfurter Straße im damals noch jungen Bad König,
als im Mai 1953 sintflutartig und sehr schnell die Wassermassen vorhanden waren.
Weitere Fotografien aus Bad Königs „Jahrhundertflut“ erschließen sich hinsichtlich der großen Schäden, verursacht durch die Urkraft Wasser.

Literatur:
Der Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. (Herausgeber) erstellte Jahre später hierzu die wertvolle Dokumentation „Als die Flut kam …Erinnerungen an die Unwetterkatastrophe vom 19. Mai 1953 in Bad König“
(Zusammenstellung: Otto Pichl/Karl Ludwig Kraft, Reihe „Bad Königer heimatkundliche Schriften, Heft 1“), Verlag ERST-Druck/Bad König 1983 (1.Auflage)

Übergeordnete Literatur:
Jürgen Herget, Am Anfang war die Flut – Hochwasserkatastrophen in der Geschichte, Wissen 2012

Bad König. Unsere nunmehr schon zeithistorische Aufnahme (HGV-Bilddatenbank) zeigt die frühere Trachtengruppe
des Heimat- und Geschichtsvereins Bad König e.V. vom Jahr 1991 – mehr als ein Vierteljahrhundert zuvor, im Jahr
1 nach der deutschen Wiedervereinigung (1990). Ergänzend wäre noch zu erwähnen, dass die Trachtengruppe lobenswert
auch für unsere damalige Kurstadt Bad König im Odenwald auf Hessentagen als Werbeträgerin stets dabei war, dass es auch eine HGV-Kindergruppe gab.

Bad König. Unser Literaturtipp nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern zu allen Anlässen, ist das interessante
Odenwaldbuch “ … statt des Confekts fressen sie eine gute Portion Kartoffeln … -Odenwald und Odenwälder
im 18. Jahrhundert/Das Odenwaldbuch des Dr. Ludwig Gottfried Klein 1754″.

Das hochinteressante Werk ist im Buchhandel beim es-Verlag selbst (Erbacher Straße 80, D-64720 Michelstadt-
Stockheim und beim Landratsamt/Kreisarchiv des Odenwaldkreises in Erbach zum Preis von 15,- Euro zu beziehen
(ISBN 978-3-9815625-5-2), natürlich auch über den Buchhandel.

In Bad König direkt zu erhalten: „Literaturhandlung Paperback“, Bahnhofstraße (Tel.:06063-4115)

Einen kurzen Überblick verschafft der es-Verlagsflyer zum Buch selbst:
„Dr. Ludwig Gottfried Klein (1716-1756) war um die Mitte des 18.Jahrhunderts Amtsarzt für die Grafschaft Erbach und Leibarzt der Grafen in Erbach und Fürstenau. Mit Leidenschaft hat er medizinische und naturwissenschaftliche Untersuchungen vorgenommen. Dies wurde 1752 durch seine Aufnahme in die Kaiserliche Akademie der Naturforscher (Leopoldina) honoriert. Im Odenwald hat er sich bleibenden Nachruhm erworben durch sein 1754 erschienenes Buch De
aere, aquis et locis agri Erbacensis atque Breubergensis (Von der Luft, dem Wasser und den Orten des Erbacher und Breuberger Landes). Darin schilderte er farbig die Geschichte, die Natur und die Bewirtschaftung des Landes. Plastisch wie auch drastisch beschrieb er die Menschen, die hier wohnten, ihre Lebens- und Eigenart, ihre Krankheiten und nicht zuletzt die Methoden, die er zu ihrer Heilung anwandte. Er ermöglicht damit einen tiefen Einblick in die ökologischen, ökonomischen, sozialen und medizinischen Verhältnisse im Odenwald vor drei Jahrhunderten.“

Der im heutigen Bad Königer Stadtteil Etzen-Gesäß aufgewachsene, seine Kindheit und Jugend im Odenwald verbringende Dr.Johann Heinrich Kumpf aus Berlin bearbeitete diese Edition. Dr.Kumpf gilt als profunder Kenner und Experte
auch gerade der Odenwälder Historie, denn seine zahlreichen Publikationen geben Zeugnis davon.
(Vergleichen Sie bitte auch auf dieser Homepage“ Autor Dr. Johann Heinrich Kumpf im Heimatmuseum und Bad König-
Vernissage vom 15. Januar 2017″- 16.Dezember 2016).

Und noch etwas von diesem Odenwaldbuch stellt den Bezug zu dem einstigen König im Odenwald her: Als Titelbild
wurde das älteste Gemälde des Baseler Landschaftsmalers Johann Rudolf Follenweider (1774-1847) gewählt: Dieses
zeitnahe Gemälde verkörpert die Symbiose zu den sozio- und infrastrukturellen Aufzeichnungen, Statistiken und
Analysen des Dr. Ludwig Gottfried Klein von 1754. Prädikat: Sehr empfehlenswert!

Unsere zeithistorische Aufnahme (HGV-Bilderdatei) zeigt den Weyprechtstempel zu Beginn der 1960-er

Jahre, wo drei Damen in sonntäglicher Kleidung auf einer Bank vielleicht für kurz Zeit ausruhen: Es können

sowohl Kurdamen, aber auch Einheimische gewesen sein. Auf alle Fälle blicken sie talwärts bis hinunter ins

untere Mümlingtal, welches infrastrukturell anders als heute aussieht.

Der Weyprechtstempel, errichtet durch den Odenwaldklub (unter Rektor Schäfer, 1862-1930) im Jahre 1898-

noch in der Zeit des Deutsches Kaiserreiches unter Wilhelm II.- wurde benannt nach dem Nordpolarforscher

Carl Weyprecht (8.September 1838 – 31. März 1881), der auf dem Friedhof Bad König zur letzten Ruhe bestattet

wurde. (Vergleichen Sie bitte auch dazu auf dieser Homepage: „Katharina Haase schließt erkennbar eine Forschungs-

lücke zu Carl Weyprecht“ /Vortrag vom 22.März 2017: Frau Haase nahm die Transkription zu Carl Weyprechts

Trauerfeierlichkeiten auf Kirchenbuchbasis vor.)

 

Carl Weyprecht verbrachte seine Kindheit bzw. Jugend hier im damaligen (Bad) König, da sein Vater Ludwig

hier Kammerdirektor beim Grafen zu Erbach-Schönberg war. Hier ist zu vermuten, dass der Junge schon sehr

lesefreudig und wissbegierig gerade in maritim-nautischen Angelegenheiten war, Zugang zu anfänglichen Bibliotheken in  der elterlichen Wohnung in König wie zu jener des Schlosses hatte.

Das Ergebnis: Mit kaum 17 Jahren befindet sich der junge Carl schon als Offizierswärter in Triest, Österreichs

(Habsburger Reich) größtem Marinehafen im Mittelmeer.

 

 

Zu den zahlreichen Schutzhütten, Brunnen, Quellen und Naturdenkmalen in Bad König und seinen Stadtteilen:

-Bad König im Odenwald -Schutzhütten, Brunnen, Quellen und Naturdenkmale (Hg. Heimat- und Geschichtsverein

Bad König e.V.), ERST-Druck und Verlag Erich Stockert, Bad König (ISBN 3-924388-07-5) 1996

Forch bei Zürich/Schweiz – Bad König/Bundesrepublik Deutschland. Es muss ein bewegender Moment vor dem Haus

des Ehepaares Rosmarie M. Spiess und Hermann Spiess-Schaad in Forch/Schweiz  gewesen sein, als Bad Königs

Kurgeschäftsführer Klaus Rohder und der langjährige, heute noch unvergessene Bad Königer  HGV-Vorsitzende Karl

Ludwig Kraft aus den Händen von Frau Spiess das älteste Bad König-Gemälde des Baseler Landschaftmalers Johann

Rudolf Follenweider (siehe weitere Texte dazu auf dieser Homepage: www.hgv-badkoenig.de) in Empfang nahmen.

Unsere zeithistorische HGV-Aufnahme (Repro: Reinhold Veit) zeigt in der Schweiz von links: Klaus Rohder, damaliger Kurgeschäftsführer in der Kurstadt Bad König,

Rosmarie M. Schaad und Karl Ludwig („Carlu“) Kraft am 17.Juli 1986 mit dem „J.R Follenweider- Gemälde“ mit Blick aus östlicher Richtung auf das damalige idyllisch erscheinende König im Odenwald .

 

 

(Hinweis: Der Text auf Grund neuerer Forschungsergebnisse wird fortgeführt.)

Bad König. König im Odenwald am 18.November 1917. Unsere historische Aufnahme zeigt das „Vereinslazarett König i/O
18. Nov. 1917“ , wie die schieferne Tafel im Vordergrund offenbart. Die Fotografie wurde vor dem Torbogen an der Nahtstelle zwischen dem Neuen und Alten Schloss (hinterer Bereich) aufgenommen: Eine größere Anzahl von verwundeten
Lazarett-Soldaten zusammen mit Krankenschwestern- drei Hunde sind auch dabei- wird vom Fotografen festgehalten.
Die Fürstin Erbach-Schönberg (erste Reihe) ist auch zugegen.

König im November 1917: Das damalige König im Odenwald hatte damals überhaupt keine Zeit, das 1100jährige Jubiläum zu feiern,
denn der erste globale Krieg des 20.Jahrhunderts war noch in vollem Gange.
Aus heutiger Sicht wissen wir, dass dieser Erste Weltkrieg noch ins Jahr 1918 andauern wird.

Bad König im November 2017: Sind wir einen Augenblick dankbar, dass wir heute das 1200jährige Jubiläum unseres Städtchens angemessen und hier friedlich begehen können, dies trotz der massiven weltweiten Verwerfungen (Kriege, Katastrophen etc.)

(Bild: HGV-Datenbank)

Bad König. Im zu Ende gehenden Jubiläumsjahr „1200 Jahre Bad König/817-2017“ ist nun nach der in Farbenpracht anmutenden Ansichtskarte „Historische
Friedhofskapelle Bad König“ (Basis: Fotografie von Reinhold Veit/HGV) nun noch eine auf der Grundlage einer in Schwarz (Tuscheverfahren) vom jungen Odenwälder Künstler Max Lutz geschaffene Karte (mit Briefumschlag) zu diesem einzigartigen Bauwerk aus karolingischer Zeit auf dem Friedhof Bad König erschienen.

Max Lutz entwickelte eigentlich im Schaffensprozess drei zeichnerisch gleichwertig gelungene Werke, die – allesamt künstlerisch individuell entworfen – gestaltet wurden, wobei eine Variante (siehe Abbildung/Repro: R.Veit) letztendlich „in den Druck“ ging.

Diese filigrane Karte kann im Heimatmuseum während des Bad Königer Nikolausmarktes 2017 und auch zuvor schon  im Heimatmuseum  (jeweils sonntags von 10.30 Uhr bis 12 Uhr) erworben werden.

(Bad König, 24. November 2017)

Bad König. Der Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. empfiehlt im Zusammenhang mit seinen Ausstellungen
zu den künstlerischen Werken der Bad König-, Odenwald-, Neckartal- und Heidelbergmaler verschiedene Homepages
zu dem großen Thema der Kunst und Kunstgeschichte.
(Unsere historische Aufnahme aus dem Jahr 1955- HGV-Bilddatei- wirft einen Blick auf das Alte Schloss von Bad König.)

Dabei gibt es sehr viele interessante Anschriften/Literaturhinweise/Homepages etc.gerade zu den Werken des 18./19.
(wie auch des 2o.Jahrhunderts) deutschsprachiger und europäischer Landschaftsmaler, Maler, Druckgraphiker etc.

So können Sie das „Umfeld“ und den jeweiligen „Zeitgeist“ der historischen Kunstschaffenden (z.B Johann Rudolf Follenweider, Carl Ludwig Seeger, Carl Philipp Fohr wie auch später Georg Vetter für Bad König und den Odenwald
u.a.) besser erkennen und deuten. Viel Spaß dabei!

Für das große graphische Spektrum ist folgende Homepage „eine wahre Schatzkammer“, wie das „Netzwerk Graphische
Sammlungen Nordrhein-Westfalen“- verantwortlich für die Internetpräsentation- meint:

www.netzwerk-graphische-sammlungen.com

„Dort erwartet Sie stets das Neueste zu Ausstellungen und Aktivitäten sowie Bilder und Informationen zu über
60 Sammlungen im deutschsprachigen Raum und ergänzend Wissenswertes zu Kunst und Papier“ (Siehe Flyer dazu
vom „Netzwerk Graphische Sammlungen NRW“ mit dem Titel „Wollen Sie (Kunst-)Schätze entdecken?“)

Ihr HGV Bad König e.V.

Auswahlliste (ohne Gewähr):

Johann Rudolf Follenweider:

-Kunstmuseum Basel/Schweiz (In Suchmaschine bitte eingeben, um zur Homepage zu gelangen.)
Im Kunstmuseum Basel/Schweiz befindet sich (fast) der gesamte Bestand des Landschaftsmalers Johann Rudolf
Follenweider und vieler weiterer Künstler der „Baseler Schule“.

– „Bildindex der Kunst & Architektur“ bzw. „Fotomarburg“ der Universität Marburg/Lahn (Jeweilige Suchbegriffe bei Suchmaschinen bitte eingeben):

Unter „Johann Rudolf Follenweider“ kann man dann zwei von J.R.Follenweider gemalte Bilder einsehen:

-Porträt eines Mannes (Heidelberg) -von J.R.Follenweider u.a.
(Bilddatei-Nr. hd5303 der Universitätsbibliothek Heidelberg-
http://www.bildindex.de/document/obj36005303?medium=hd5303)

Das Gemeinschaftsprodukt des Bildes, welches den evangelischen Schweizer Theologen Professor Karl Rudolf Hagenbach (1801-1874) zeigt, wurde von Johann Rudolf Follenweider (1774-1847) und vom Stecher Wilhelm Hessloehl (* 1810 Offenburg -?) entwickelt.

– Schlößchen Mühlau bei Mannheim/Ansicht von der Gartenseite (als Aquarellfarbe von J.R.Follenweider)
(Aufnahme-Nr. mi07081f11
LAD Baden-Württemberg, Außenstelle Karlsruhe)
[http://www.bildindex.de/document/obj20803920?medium=mi07081f11]

(Anmerkungen: Die diversen Quellenhinweise zu diesem ersten „Bad König-Bild-Landschaftsmaler“ werden nach und nach erweitert.)

In Bad König wurde einst vier volle Festtage lang gefeiert –
die Filmdokumentation von Ilse und Erich Süßner zur Verleihung der Stadtrechte aus dem Jahr
1980 gezeigt im Jubiläumsjahr 2017
Bad König. Man muss dem vielseitig engagierten Ehepaar Ilse und Erich Süßner
übergebührlichen Dank zollen, waren die beiden Bad Königer es doch, die damals im Jahre
1980-  schon 37 Jahre zurück- den damals modernsten fotografischen Standard an Ausrüstung hatten,
die Idee an den damaligen Bürgermeister Herrmann Krönung herantrugen, einen Film über die
Verleihung der Stadtrechte an die damalige Gemeinde Bad König (inklusive der Festivitäten
im Zeitraum vom 10. Bis 13.Oktober 1980) drehen zu dürfen. Welch ein Glück! Denn so
hätte man im Jubiläumsjahr (1200 Jahre/817-2017) der relativ jungen Stadt  (noch nicht 40 Jahrzehnte alt)
nichts filmisch Dokumentarisches zur Verleihung der Stadtrechte „in den Händen“ gehabt.
So konnte an zwei Abenden (Mittwoch, 25.Oktober 2017 und Donnerstag, 26. Oktober 2017)
„Bad König wird Stadt“ mit jeweils zahlreich erschienenem Publikum der „Festablauf“ gezeigt
werden. Ilse Süßner, die ein grundsätzliches Referat zu allen filmischen Entstehungsbedingungen
vortrug, geschichtlich erläuterte, wie das „Drehbuch“ zum Film mit ihrer Rolle als Sprecherin ablief,
auch dass die jüngste Forschung Korrekturen von vor gut vierzig Jahren heutzutage (Gründungsdatum „Bad Königs“ vor 1200 Jahren) notwendig machten, führte weiterhin aus, wie
mühsam  für „für Erich und sie“ es gewesen sei, mit großräumiger Kamera und Kabeln durch
die Gänge gerade des sehr großen Festzeltes sich vorzutasten, um just  die Bühnenauftritte
von Prominenz und auswärtigen Künstlerinnen und Künstlern sowie gerade den Bad Königer Vereinen (z.B. TSG-Turnergruppe, evangelischer Posaunenchor oder Liedertafel) und den neuen Stadtteilen (versierte Damengruppen aus Kinzigtal und Fürstengrund) „filmisch stets festzuhalten“.
Viele an den beiden Abenden Anwesende waren gleichzeitg so begeistert, sich selbst als Aktive in der Retrospektive
zu sehen oder gar Bekannte, Freundinnen und Freunde zu erkennen. Doch es stimmte auch etwas traurig mit einem
Seufzer von Wehmut, dass auch einige Bürgerinnen und Bürger heute „nicht mehr unter uns seien“,
wie auch der Vorstand des Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. als Veranstalter betonte.
Dessen Vorsitzender Reinhold Nisch sagte zu dem synoptischen und akribisch genauen historischen Werdegang der Stadtrechteverleihung nur so viel, dass dieser schon in den anfänglichen 1970-er
Jahren einsetzte, dass der spätere Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Rebscher für seine einstige
CDU-Gemeinderatsfraktion namhaft gemacht werden kann- schon in der Ära Bürgermeister Walter
Pröhls. Unterstützung gab es viele: aus dem Landratsamt, von den Landtagsabgeordneten etc.
In der Gemeindevertretersitzung vom 5.Juli 1979 berichtete Bürgermeister Herrmann Krönung dann
auf Grundlage eines von der SPD-Fraktion beim Gemeindevorstand eingereichten Schreibens,
man möge sich doch darauf besinnen, dass „die Gemeindevertretung von Bad König mit den
Stimmen aller Fraktionen (im Jahr 1973 beschlossen) hat, daß der Gemeindevorstand einen
Antrag auf Verleihung der Stadtrechte für Bad König stellen soll.“ Auch Karl Wassum (SPD) bittet
für seine Fraktion um Zustimmung. (Die beiden Exparlamentarier Karl-Heinz Rebscher und Karl
Wassum waren übrigens am zweiten Filmabend anwesend.) …
Der genaue wissenschaftliche Bericht zur Stadtrechteverleihung -verfasst von Thomas Seifert- wird übrigens im kommenden Jahr in der Festschrift zum Stadtjubiläum erscheinen.
Jedenfalls im großen Festzelt (auch damaliger Kerweplatz/heute großer Parkplatz am städtischen Bauhof) konnte Bürgermeister Herrmann Krönung voller Stolz aus den Händen des damaligen
Hessischen Innenministers Ekkehard Gries am 10.Oktober 1980 die Stadtrechte-Urkunde für
die Kurmetropole des Odenwaldes erhalten:“ Der Gemeinde Bad König im Odenwaldkreis,
Regierungsbezirk Darmstadt, wird gemäß § 13 Abs.1 der Hessischen Gemeindeordnung in der
Fassung vom 1.Juli 1960 (GVBl. S.103) das Recht verleihen, die Bezeichnung „Stadt“ zu führen.“
Dem ging der Beschluss der Hessischen Landesregierung vom 11.März 1980 voraus.
Farblich wunderbar war auch die floristische Ausgestaltung durch Irene Rudolf, und die (damals beiden) Banken
mit der Sparkasse brachten zur Stadtwerdung eine eigens geprägte Silbermünze heraus.
Nicht verwunderlich also, dass die Festtagsstimmung nicht nur im großen Festzelt, auch bei dem Umzug
oder in der Wandelhalle – der Wettergott machte da temporär manche Freiluftveranstaltung nicht
so möglich- dennoch sehr euphorisch und ungetrübt war: Neben den Auftritten schon genannter
einheimischer Vereine eingangs kamen auch Gesangsgruppen aus Südamerika, verschiedene Orchester
und Blaskapellen, Trapezkünstler, ein Westerngirl, Clowneinlagen zum Zuge, der charmante Conferencier Rainer
Holbe (HR) führte durch das Programm sowie der bekannte wie hünenhafte Sänger Peter Rubin– Schwarm aller einstigen Mädels
und jungen Damen ließ mit seinem Hit „Wir zwei fahren irgendwo hin!“ (heutzutage ein Evergreen)
die Stimmung immer größer und hitziger werden, so dass es – wie überliefert wurde- zwei Damen es wort-
wörtlich nahmen und Rubin in die neben der Bühne vorhandene Bar „abschleppten“. Den weiteren Ausgang
schenken wir uns. Auf alle Fälle waren es zwei gelungene „Revival-Abende“ zu den Stadtrechte-
feierlichkeiten: Dem Ehepaar Ilse und Erich Süßner wurde zuletzt jeweils großer Applaus gezollt
und mit kleinen anerkennenden Präsenten durch den HGV Bad König ergänzt, was auch für die
städtischen Mitarbeiterinnen Anja Bundschuh, Gisela Ehrhardt und Mitarbeiter Gerrit Göckel galt , die
für den Ausschank der erfrischenden Getränke (Sekt, Orangensaft, Mineralwasser)- gesponsert von der
hiesigen Asklepios-Klinik Bad König- bereit standen. Für den Auf- und Abbau half auch der
städtische Bauhof mit und für die  weitere Organisation der beiden „Film-Abende“ waren hilfreich

Renate März, Alexander Körner  und Reinhold Ehrhardt  (vom HGV) präsent.

 

(Bild unten aus der HGV-Datenbank: Hier wird eine historische Aufnahme aus dem Jahre 1901 gezeigt. Bei der

Verleihung der Stadtrechte an die Gemeinde Bad König im Jahre 1980 war das Neue Schloss nunmehr

für einige Zeit der Sitz der damals neuen Stadtverwaltung.)

 

Ergänzende Literatur:
Bad König wird Stadt – Festprogramm 10.-13.Oktober 1980 (Herausgeber: Gewerbeverein
Bad König e.V. in Verbindung mit der Gemeinde Bad König /Gestaltung: Edwin Koch/ Druck:
Hans Stockert, Bad König 1980)
Die damalige Festschrift zeigt auch im übersichtlichen Rahmen die „Versuchsabläufe“, wie
dann Bad König  letztendlich zur Stadt wurde.

 

Thomas Seifert: Ein holpriger Weg – Bad König wird Stadt
in der noch zu Jahresende 2017 erschienenen Festschrift zum großen Stadtjubiläum Bad Königs
(817-2017)
Der wissenschaftlich gehaltene Aufsatz erschließt sich dem Leser äußerst engmaschig spannend.

 

Das gesamte Jubiläumsbuch (1200 Jahre Bad König/817-2017) mit allen 2017 gehaltenen Festvorträgen bzw.

wissenschaftlichen Aufsätzen trägt den Titel:

-„Bad König im Wandel der Zeiten-Festschrift aus Anlass der Ersterwähnung vor 1200 Jahren“ (Herausgegeben

vom Magistrat der Stadt Bad König), M&K Satz-, Druck- und Verlags-Gmbh,  Michelstadt (ISBN 978-3-00-

058240-0), Bad König 2017