Blick in die Elisabethenstraße, wo auch das Gasthaus „Zu den 3 Sternen“ war.

Nach einer Überlieferung von Karl Ludwig Kraft (Die Schrift- hektographiert- hängt im Heimatmuseum Bad König):

„Als im Jahre 1793 das Neue Schloss von Graf Christian erbaut wurde, da feierten die Handwerker das Richtfest in der Gastwirtschaft `Zu den 3 Sternen`. Dieses befand sich in der Elisabethenstraße (zu König). Der erste nachweisbare Wirt hieß Ehrhard und betrieb nebenbei noch eine große Landwirtschaft.

1801 musste der nächste `Sternwirt` Johann Peter Rebscher (1738-1829), Wirt und Bäckermeister 2 fl. und 48 Xr Ohmgeld zahlen.

Auf ihn folgte sein Sohn Johann Michael (1778- 1852), von Beruf Bierbrauer und Küfermeister. Dessen Tochter Maria Elisabethe heiratete den Bäckermeister Johann Georg Hallstein (1806- 1876).

1836 ließ der `Sternwirt` Georg Hallstein „sein in der Mitte des Ortes gelegenes Gasthaus- `Zu den 3 Sternen`- nebst Brauerei versteigern.

Wahrscheinlich wurde dies aber noch abgewendet, denn aus der Gewerbeliste von 1846 geht hervor: `Beim Sternwirth Georg Hallstein werden Haus und Brauerei des Dieter Deitrich verkauft`.

Der Spengler Deitrich errichtete um 1912 an dieser Stelle einen Neubau. Vor Deitrich war das Gelände jahrelang im Besitz einer jüdischen Familie.

Heute ist in dem Anwesen die ´Brunnen-Apotheke` untergebracht“.

 

 

Viele weitere historische Bilder von Bad König finden sich auf dieser Homepage: www.hgv-badkoenig.de

 

Frankfurt am Main um die Mitte des 19. Jahrhunderts (nach einem Originalstich-Privatbesitz/Repro: R. Veit). Wir können einen Teil der Infrastruktur der schon damaligen Mainmetropole längs eines Teilstückes des Fluss- und Uferbereiches erkennen: Frachten in hölzernen Kähnen werden auf der Wasserstraße transportiert, geschäftiges Treiben allerorten, an jeder Ecke. Die Boote fahren bei Wind ihre Segel aus – der Main schon damals eine interessanter Transportweg- denn das Schienennetz wird ja erst deutlich später intensiv in Mitteleuropa  ausgebaut werden. In den Gassen, auf den Fernstraßen wird einige Zeit der Pferdetransport dominieren.

 

Sehen Sie auch auf dieser Homepage: „Heimatmuseum Bad König: Ostern 2018 und historische hessische Kaffee-Röstereien“ (Artikel vom 03.04.2018)

 

Literaturhinweis:

„Unser Main“ (Frankfurter Rundschau Geschichte/ Band 7/2016- Jahrgang 6 ; Frankfurter Rundschau GmbH, Frankenallee 71-81, D-60327 Frankfurt/Main)

Evely Brockhoff, Alexander Jehn, Franziska Kiermeier: Die Frankfurter Paulskirche (ISBN 978-3-95542-394-0/ 15,00 Euro) SOCIETAETS-VERLAG.DE, Frankfurt am Main 2020 – Brandaktuell und besonders empfehlenswert!  Im Buchhandel oder versandkostenfrei beim Verlag erhältlich.

Zitat:

„Kaum einen anderen Ort wohnt ein so großer Bedeutungsgehalt inne wie der Frankfurter Paulskirche. Auf gleich doppete Weise symbolisiert sie den demokratischen Neubeginn: mit dem Nationalparlament, das hier 1848/49 tagte und dem sie ihren Namen gab, und mit ihrem Wiederaufbau 1947/48 in einer kargen Formensprache, in der Demut und der Wille zur Erneuerung zum Ausdruck kommen. Der Band beleuchtet dieses vielschichtige historische Denkmal in neun Beiträgen.“

 

(Zusammenstellung: HGV Bad König e.V.- Stand: 22.01.2021)

 

Diese Teilkarte zeigt das südöstliche Frankreich mit seinem mediterranen
Teil um 1900 (Scan: R. Veit)

Quelle: Brockhaus Konservations-Lexikon. 14. Aufl. XVII- Nov. 1900– Maßstab 1:2 780 000.

 

Remembering 1968/T-Shirt in der Retrospektive (Foto: Reinhold Veit)

Bad König. Am Pfingstsonntag (20. Mai 2018) startet im Heimatmuseum von 10.30 bis 12 Uhr die neue Ausstellung   „Vor 50 Jahren- das Schlüsseljahr 1968 im Spiegel der Geschichte“. (Titelfoto dazu: Reinhold Veit)

 

Das Jahr 1968 – Ausstellung im Heimatmuseum Bad König/Odenwaldkreis
Bad König. „Vor 50 Jahren- das Schlüsseljahr 1968 im Spiegel der Geschichte“, so lautet eine Buch- und Zeitschriftenausstellung, die im Heimatmuseum Bad König den ganzen Sommer über zu sehen ist
(Ausstellungsschluss: 26.August 2018). Eine zusätzliche Broschüre hierzu ist kostenlos für Interessierte verfügbar. Das Heimatmuseum hat jeweils sonntags von 10.30 bis 12 Uhr geöffnet. Sonderführungen sind nach rechtzeitiger Anmeldung möglich.
Das Jahr 1968 verkörpert nicht nur die „1968-er Revolte“, nicht nur die Ermordung Robert F. Kennedys, zuvor die Martin Luther Kings, nicht nur den Vietnam-Krieg, nicht nur die Besetzung der CSSR mit der Hauptstadt Prag durch die Truppen des Warschauer Paktes, nicht nur die Hippies und das Kommen von Woodstock im August 1969, nicht nur den „Summer of Love“, nicht nur den Zeitgeist des weltweiten Protestes auch nach Gerechtigkeit, nicht nur die Beatles, Stones und Bob Dylan etc., nicht nur lange Haartracht und Twiggy, nicht nur das kritische Hinterfragen innerhalb der bundesrepublikanischen Nachkriegsgesellschaft: Es sind umwälzende Veränderungen in der Welt gewesen, die heute auch wieder- im Jahre 2018- unter anderen Bedingungen und Erscheinungen für die jetzt Lebenden vielleicht erst in Konturen zu erahnen sind.

Mittels dieser überschaubaren Buch-, auch Zeitschriftenselektion kann der Besucher erkennen und sich selbst „ein Bild“ darüber machen, wie im wahrsten Sinne „weltbewegend“ dieses markante Jahr 1968 gewesen ist.

 

Die damalige Zeit kann man gut durch folgende Literatur einordnen:

„Zeiten des Wandels- Deutschland 1961-1974“ -Informationen zur politischen Bildung Nr. 258 – 1. Quartal 1998 (ISSN 0046-9408), Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Adenauerallee 86, D-53113 Bonn

Die Publikation ist auch während der Ausstellung unentgeltlich erhältlich.

 

Die chronologischen Ereignisse des Jahres 1968 werden plausibel in folgender Literatur zusammengefasst:

Das Magazin für Geschichte- GEO EPOCHE 1968/STUDENTENREVOLTE, HIPPIES, VIETNAM: Die Chronik eines dramatischen Jahres , Nr. 88, Hamburg (ISBN 978-3-652-00641-5) 2018

 

Frank Deppe: 1968: Zeiten des Übergangs – Das Ende des `Golden Age`, Revolten & Reformbewegungen, Klassenkämpfe & Eurokommunismus, VSA Verlag ( ISBN 978-3-89965-794-4) Hamburg 2018  (Eine ausgezeichnete Gesamtanalyse, um die Zeit von/um 1968 besser verstehen zu können.)

Professor Dr. Frank Deppe (Universität Marburg/Lahn; nunmehr emeritiert) hielt am Dienstag (11. September 2018) im Hotel „Michelstädter Hof“ in Michelstadt/Odenwaldkreis  ein Grundsatzreferat zur Thematik der 1968er Bewegung „50 Jahre 1968- Ursachen und Folgen- Was bleibt?“

„68er-Bewegung war gut und nötig“- Professor Frank Deppe stellt seine Innen- und Außen-Ansichten jener Jahre vor/Kritik an Weggefährten“ (Von Michael Lang) Quelle: Odenwälder Echo vom 13. September 2018, Rubrik Odenwald, S. 11

Zur Person:

Frank Deppe wurde im Jahre 1941 in Frankfurt am Main geboren und studierte ab 1961 Goethe-Universität in Marburg Soziologie, Politikwissenschaften und Nationalökonomie. (Quelle: dit0)

 

 

Wolfgang Kraushaar: 1968  100 Seiten- mit Abbildungen und Infografiken  (ISBN 978-3-15-020452-8), Philipp Reclam jun. GmbH & Co, Stuttgart 2018 (Gut auch für die gymnasiale Oberstufe und das Studium themenbezogen geeignet.)

„Weder zuvor noch danach ist die Gesellschaft so grundlegend in Frage gestellt worden wie in jenem Jahr: Autorität, Ordnung, Gehorsam, Pflicht, Leistung, Zuverlässigkeit, Sauberkeit sowie Ethik und Moral insgesamt- der gesamte Kanon an sozialen Werten wurde auf den Prüfstand gestellt.“  (Klappentext zum Buch)

Ein halbes Jahrhundert ist mittlerweile vergangen seit jenem legendären Jahr 1968. Wolfgang Kraushaar, der wohl beste Kenner der 68er-Bewegfung, schildert die Ereignisse jenes Jahres und ihre Nachwirkungen, charakterisiert die Wortführer- Reformer und Revoluzzer-, zeigt die globale Dimension der Studentenrevolte und zieht ein politisches Fazit.  (Klappentext, dito)

 

 

 

Aktuelles in der Nachbilanz zu den 1960ern gibt das Interview mit der amerikanischen Folksängerin Joan Baez wieder. Baez startet am 31. Mai 2018 in Hamburg ihre letzte große Europa-Tournee. Weitere Termine im Jahre 2018 sind am 25./26. Juli in Wien, am 28. Juli in Halle, am 29. Juli in Berlin, am 31. Juli in Ludwigsburg, am 1. August in Schwetzingen und am 3. August 2018 in Köln. Baez traut damals auch mit Bob Dylan auf.

„Ich bin 77, machen wir uns nichts vor“- US-Folkikone Joan Baez hat vor Kurzem ein neues Album veröffentlicht und ist zum letzten Mal auf großer Tour. Im Interview spricht sie über die junge US-Protestgeneration, Obama und Trump- und darüber, wie es ist, das letzte Blatt am Baum zu sein“ (Von Jens Uthoff), taz zwei vom Mittwoch, 30.Mai 2018, S. 13

„Kann ich dich ein Stück begleiten?“ – So fragte Joni Mitchell 1969 in ihrem Song „Woodstock“. Heute wird die Musikerin 75 Jahre alt. (Quelle: Frankfurter Rundschau vom Mittwoch, 7. November 2018, S.33: Wir sind Sternenstaub – Die immer auf zwei Seiten Schauende Joni Mitchell wird heute 75) Siehe auch: www.jonimitchell.com

 

Und hier sind einige Bücher über 1969- das auch das „Woodstock-Jahr“ war :

„Revolution auf der Viehweide- Zwei Bildbände lassen das legendäre Woodstock-Festival vor fünfzig Jahren lebendig werden“ (Von Verena Hoenig), Quelle: Odenwälder Echo v. Dienstag, 9. April 2019 (Rubrik Bücher), S. 30

  • Ernesto Assante: Woodstock- Die RocknRoll- Revolution von 1969, White Star Verlag, 224 Seiten, 29, 95 Euro
  • Mike Evans, Paul Kingsbury: Woodstock- Chronik eines legendären Festivals, Riva-Verlag, 288 Seiten, 24, 99 Euro

 

Und jetzt nach 50 Jahren : Der Kölsch-Rocker Wolfgang Niedecken reist auf der Fährte von Bob Dylan in den 1960ern (Der fünfteilige Film wird als Doku-Reihe auf Arte täglich 17.10 Uhr vom 18.6. 2018 bis 22.6.2018 gezeigt.)

Quelle: „Spurensuche im Trump-Land/ ARTE Wolfgang Niedecken reist auf der Fährte von Bob Dylan durch die USA/Vergleich damals und heute“ (Von Cornelia Wystrichowski) Darmstädter Echo vom 14. Juni 2018/ Kultur, S. 26

Die damals historische Rolling Thunder- Tour- als Erinnerung an die Ursprünge der 1960er im Jahr 1975 vorgenommen und  literarisch festzuhalten hat damals kein anderer als Bob Dylan selbst in Auftrag gegeben. Diesen Auftrag erhielt einer der bekanntesten Schriftsteller, Schauspieler, Regisseur und Pulitzerpreisträger der USA, der Dramatiker Sam Shepard (1943-2017):

Ein Meilenstein der Musikgeschichte. „Sam Shepard wollte gerade seine Pferderanch neu einzäunen, als Bob Dylan anrief: er solle Drehbuchautor der Rolling Thunder Revue werden, seiner legendären Comebacktournee von 1975… Davon erzählt Sam Shepard in seinem Tagebuch: Entstanden ist ein Roadmovie, ein Blick hinter die Masken des großen Sängers… Dylan zog in drei Bussen mit Freunden und Roadies durch die USA, bis er schließlich in New York den Madison Square Garden zum Sieden brachte. Im Duett mit Joan Baez (siehe oben) sang er Blowin` in the Wind und gemeinsam mit Mohammed Ali holte er den schwarzen Boxer Hurricane aus dem Gefängnis. Allen Ginsberg rezitierte Gedichte und gemeinsam besuchten sie das Grab Jack Kerouacs.

Der Film, der mit zwei Kamerateams all das von Tag zu Tag festhalten sollte, entstand erst Jahre später als `Renaldo und Clara`. Doch Shepards Tagebuch ist das wahre amerikanische Roadmovie, eine Suche nach dem Beginn des Beat, eine Odyssee in das Reich des Songmagiers.“ (Klappentext u. Innenseite).

Siehe Literatur: Sam Shepard ROLLING THUNDER Unterwegs mit Bob Dylan, Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt/Main (ISBN 978-3-596-17066-1) 2005

 

Aus dem Odenwaldkreis (ehemaliger Landkreis Erbach im Odenwald):

„Der Rote Freddy, neue Freiheit und das Fanal von Höchst- Wie vor 50 Jahren im Odenwald rebelliert wurde: Auf den Spuren der 68er Bewegung“  (Quelle: „Mümling-Bote“ vom 1.Juni 2018, Nr. 22, S. 7; 138. Jahrgang- Allgemeiner Anzeiger für Höchst im Odenwald und die Unterzent/Verlag und Druckerei: Erbacher Str. 2, D-64739 Höchst/Odenwaldkreis)

Der recherchierte Bericht zu „den markanten 1968er- Ereignissen im Odenwald“ (von Stefan Toepfer/Leiter der Pressestelle des Odenwaldkreises, erschien auch zweiteilig (2. Juni 2018 und 9. Juni 2018, hier zuletzt „Odenwald-Kloster als Revolten-Zelle“, S.15) im „Odenwälder Echo“ (Lokalseiten-Rubrik „Odenwald“).

 

Die punktuelle Recherche mit zahlreichen Aussagen zu den bewegenden Vorgängen des Jahres 1968 ist für die „Ausstrahlung“ in den Odenwald doch sehr interessant, stehen dabei auch  zunehmende „Kritikmündigkeit“ und „Fähigkeiten des Hinterfragens“ von Absolventen des Michelstädter Gymnasiums (Abiturjahrgang 1968) partiell im Mittelpunkt.

Dabei sind auch drei bildliche Dokumentationen (Abiturjahrgang-Klassenfoto 1968 am Gymnasium Michelstadt/Textauszug-Niederschrift von Horst Schnur/ Kloster Höchst im damaligen Landkreis Erbach) festgehalten.

 

Während der Bericht in der Recherche von Stefan Toepfer, Jahrgang 1966, den Blick auch nach Frankfurt am Main des Jahres 1968 fokussiert, berichtet Reinhold Nisch, Jahrgang 1951, damals noch Oberstufenschüler, von einer spontan eher zufälligen Begebenheit aus Bad König im Jahre 1968:

„Es war wohl Sommer, eher später Nachmittag. Wirein paar Bad Königer Jugendlichen– befanden uns gerade auf dem Schlossplatz und holten uns ein Eis im italienischen Eiscafé der de Zordos. Da tauchten einmal zwei ältere junge Männer- Anfang zwanzig , Richtung Mitte zwnzig Jahre wohl alt- auf. Sie  hatten damals auf Matrizen abgezogene Flugblätter dabei. Es waren zwei Studenten- wenn die Erinnerung nicht trügt- aus Heidelberg, die aber von den Elternhäusern her aus dem damals noch selbständigen Höhenluftkurort Vielbrunn stammten, der eine, eher hagere junge Mann war Lehramts-, der andere- etwas kräftiger an Statue  und Brillenträger- war Jurastudent. Sie wollten  gegenüber den Passanten „Aufklärungsarbeit“- wie sie sagten- betreiben- Aufklärung zu den Notstandsgesetzen, die die damalige erste Große Koalition in Bonn demnächst beschließen sollte. Bis dahin hatte man zu dem Thema noch zunächst keinen blassen Schimmer und machte sich danach doch dann allmählich etwas über die Presse kundig.“

Im Nachhinein, also ein halbes Jahrhundert später, ist aber auch festzustellen, dass auch die Universität in Heidelberg- neben natürlich der Universität in Frankfurt/Main in Wechselbeziehungen in den Odenwald punktuell „hineinstrahlte“, naheliegend- weil geografisch „dazwischen liegend“.

 

Und von Heidelberg wird noch etwas anderes in den 1960ern ausgehen:

Es wird Monate zuvor ein Jurastudent auch vom Studienort Heidelberg aus mit dem Zug nach Frankfurt/Main fahren und dort auch „vom Fach“ als Beobachter an den „Auschwitz-Prozessen“ teilnehmen. Jahre später wird auf dieser Basis Weltliteratur entstehen, in viele Sprachen übersetzt: Der Heidelberger Juraprofessor Bernhard Schlink wird „den Vorleser“ publizieren.

 

Aus Ober-Ramstadt bei Darmstadt gibt es eine individuelle Bilanzierung von Erich von Derschatta, Jahrgang 1943, „zu 1968“ – Quelle: „Mein 1968: Das Flair des Aufrührerischen mit einem Hauch von Abenteuer“ /Frankfurter Rundschau vom Samstag/Sonntag, 11./12. August 2018, S. 22. Herr v. Derschatta gelangt zu seiner persönlichen Lebensbilanz: „Mein beruflicher Weg, auf dem ich mich auch heute mit 75 jahrewn noch begeistert bewege, ist in hohem Maße durch die politischen Jahre und meine Entwicklung in diesem Prozess geprägt. Diese Zeit ist nicht aus der Geschichte der BRD (= Bundesrepublik Deutschland) hinwegzudenken. Ich möchte keinen Tag missen. auch wenn ich heute in keiner politischen Gruppe aktiv bin, engagiere ich mich dafür, dass Menschen aus Ihrem Herzen heruas neue Wege gehen und ihr Leben kritisch überprüfen. Das ist meine persönliche Lehre aus den Jahren um 1968.“ (dito; Fr-Blog: FR.de/die68er)

 

Das Jahr 1968 in Hessens Metropole Frankfurt am Main:

www. frankfurt- uni68.de

Hier hat Hartmut Riehm einen Teil seiner gesammelten Dokumentationen eingestellt.

 

Weitere Literatur/hier: Frankfurt am Main im Aufbruch der 1960er Jahre:

Markus Häfner: Bewegte Zeiten- Frankfurt in den 1960er Jahren (mit zahlreichen Abbildungen)  Klappenbroschur 192 Seiten ISBN 978-3-95542-375-9   Frankfurt/Main 2020  18,00 Euro     Jetzt im Buchhandel oder unter www.societaets-verlag.de// Tel. 069/7501-4297

Begleittext: „Frankfurt 1960: Menschen protestieren für Frieden, Abrüstung und gegen veraltete Strukturen. Ihre Forderung: ein radikaler gesellschaftlicher Umbruch und die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. Doch das Jahrzehnt prägte weit mehr: Großbauprojekte, eine boomende Wirtschaft, neue Musikstile, Farbfernsehen oder Massenprodution. Der Begleitband zur Ausstellung im Institut für Stadtgeschichte zeichnet ein facettenreiches Bild dieses bewegten Jahrzehnts“.

 

 

(Zusammenstellung: Reinhold Nisch /HGV Bad König e.V.)

 

Titelfoto des Beitrages und sämtliche weitere Fotos auf dieser Seite:  Reinhold Veit/HGV Bad König)

 

 

Möchten Sie das wunderbare Argentat sur Dordogne– zu allen Jahreszeiten beweist es seinen Charme- besuchen, so bekommen Sie Informationen aus allererster Hand:

 

Renseignements Office de Tourisme Cantonal

F-19400 Argentat-sur-Dordogne    Tel. 05 55 28 16 05  oder Fax 05 55 28 45 16

E-mail: office-tourisme-argentat@wanadoo.fr

Site internet: www.tourisme-argentat.com

 

 

 

Zur Geschichte der Jumelage:

Zur Städtepartnerschaft Bad König im Odenwald- Argentat  sur Dordogne finden Sie auch auf dieser Homepage: „Weihnachten 1982 in Bad König- die Jumelage mit Argentat sur Dordogne beginnt (Artikel vom 18.12.2017)

 

 

Zur Geschichte der Partnerschaften insgesamt im Odenwald:

„International gut vernetzt- Europa und der Odenwald: Seit mehr als 50 Jahren Partnerschaften mit vielen Städten und Regionen (Odenwaldkreis), Quelle: „mein südhessen“  vom Samstag, 13. April 2019, Rubrik „Aus der Region“, S. 4 (Rhein-Main-Verlags GmbH, Gagenrstraße 10-12, D-64283 Darmstadt). In dem  Artikel wird auch die Jumelage Bad König im Odenwald – Argentat sur Dordogne seit 1983 erwähnt.

 

 

Bad König. Der unvergessene, aus dem damaligen König im Odenwald stammende Maler Georg Vetter malte dereinst mit Stift und Zeichenblock seine Sichtweise der Momarter Eiche– hier in einer Teilperspektive auf den damals schon gewaltigen Baum (Scan von Reinhold Veit). Der meisterhafte Blick des Künstlers weist- am Naturdenkmal vorbei- talabwärts weit in den Saum zu den nächsten Wäldern, teilummantelt von vielleicht Nebeldunst, hin zur bayerischen Nachbarregion. Die nur von einem trällernden Singvogel aufgesuchte, hölzerne Ruhebank offenbart die Schönheit der Natur des Odenwaldes-symbolisiert auch das üppige Blatt- und Astwerk des einzigartigen Baumes.

Georg Vetter- König gibt mit dem Untertitel seine Zuneigung, ja Liebe zu dieser einzigartigen Landschaft wieder:

„Im Odenwald bin ich daheim!“

 

Vermutlich- das aber ohne eine letzte Sicherheit- war die Entstehungszeit dieses Kunstwerkes- vor mehr als 100 Jahren. Da hatte die Momarter Eiche ein Alter von 300 Jahren in etwa gehabt, am Ende des vierten Monats 2018 brach sie – etwa vierhundertjährig- auseinander.

 

Und was gab es Historisches vor ca. 400 Jahren:

1618-1648 : Dreißigjähriger Krieg, verursacht durch konfessionelle und machtpolitische Gegensätze. Deutschland(Mitteleuropa) wird Kriegsschauplatz durch die europäischen Mächte.

 

Sehen Sie bitte auch dazu auf dieser Homepage www.hgv-badkoenig.de die folgenden beiden Artikel:

„Momarter Eiche“ (02.05.2018)

„Der ganz große Malersohn Bad Königs: Georg Vetter (1891-1969) vom 30.10.2017 (mit Literaturliste zur Malerpersönlichkeit von Georg Vetter)

 

 

 

(Foto: Bilddatenbank HGV Bad König e.V.)

Bad König. Über eine gute Besucherzahl konnte sich am vergangenen Sonntag (13. Mai 2018) der Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. im Heimatmuseum freuen, war doch an diesem Sonntag der Internationale Museumstag 2018 und Muttertag zugleich, zudem noch in Bad König Konfirmationstag. So war es auch nicht verwunderlich, dass so mancher Festgottesdienstbesucher danach noch die Gelegenheit nutzte, dem Museum einen Besuch abzustatten und je nach Interesse zu bestimmten Ausstellungsstücken fachkundige Auskünfte zu erhalten.

Daneben interessierte sich zum Beispiel ein Damenteam aus dem Rhein-Sieg-Gebiet besonders für durchaus in der Kurstadt vorhandene Anzeichen von Gebäuden im Jugendstil, wohnte doch vor Jahrzehnten eine Verwandte hier in der vom Jugendstil geprägten „Villa Tramontana“.

 

Sehen Sie bitte auch hierzu auf dieser HGV-Homepage den Artikel „Villa Tramontana- einst und jetzt (in künstlerischer Gestaltung)“ vom 02.04.2018

 

 

Bad König-Fürstengrund-Kimbach:  Lassen Sie sich in die Welt der Sagen entführen. Die folgenden haben wir dem schon sehr lange vergriffenen Bändchen entnommen: „Heimat-Sagen aus dem Kreise Erbach- Gesammelt und bearbeitet von Wilhelm Glenz -Buchschmuck von Georg Vetter-König (Druck von Wittich), Darmstadt 1929, S.33-36.

(Unser historisches Titelfoto- aus der Bilddatenbank des HGV Bad König e.V.- zeigt ein so nicht mehr existierendes Haus in der Kimbacher Straße.  In der „Fantasie der Sagenwelt des Odenwaldes“ könnten so die beiden Mädchen in einem solchen Haus zur Spinnstube gegangen sein. Siehe die folgende Sage „Die Braut in König als Katze“.)

 

 

 

 

 

Die Braut in (Bad) König als Katze

Zwei Mädchen gingen zur Spinnstube. Das eine, ein an sich sonderbares Wesen, sage plötzlich: „Bleib hier stehen, ich habe was zu tun! Gehe aber nicht von den Spinnrädern weg!“ Doch die andere war neugierig und wollte sehen, was geschah. Da bemerkte sie, wie ihre Freundin zum Hause ihres Liebsten ging, mit dem sie eben böse war. Nachdem das erste Mädchen sich geschüttelt hatte, fielen ihr die Kleider ab, und eine Katze sprang am Weinstock in die Höhe. Von Schrecken ergriffen, lief das zusehende Mädchen nach Hause. Am anderen Tag erzählte der Bursche, daß er die Nacht von einer Katze gedrückt worden wäre wie noch nie.

 

 

Der gebannte Fuhrmann in (Bad) König

Moin Groußvadde hot verzäihlt, daß in Kinnig ins „Schembäisches“ (Schönberger Hof) emoil Musik wur. Do Issen Ma`nn  g`foan kumme, der hot do a emol  hurdisch  noigeguckt. Wieje äwwe wirre furt foan  hot welle, do isses nit ga`nge. Die Gail un de Wache wur`n  geba`nnt. Do isse noi und hot g`soat: „Ihr liwei Brire, loßt mich foan, äwwe eß bassiert e Ouglick!“- Wije wirre rauskumme iß, isses als noch nit  g`ange. Do horre e Bail genumme un hot e Spaaje vum Road ezwaa gehaawe. Da`nn iß im Saal oane img`falle, dem wur eß Boa ezwaa.

 

 

Der umgehende Hund in Fürstengrund

Moin Brure  iß  emol  owends  niwwe uff die Kinnische Wiese, um ze wessen. Wieje niwwe iß, do horre  unnes Päiremichels a`n de Grenze zwische Kinnig und Firschtegrund sou en grouße Hund rimlaafe sähe. Zwische elfe un zwelfe isse wirre vum Wessen hoam. Do wur de Hund wirre do. Deßmol issem äwwe noochgelaafe. Er horren goanit lous wäan kenne. Do horre g`soat: „Gäischde hoam !“- Wieje deß g`soat hadde hot, issem de Hund uff de Buggel g`sprunge un nit mäih runne ga`nge. Er iß g`sprunge mirrem, bisse nit mäih gekennt hot. Do horre g`soat: „Ach, du liwe Gott, helf me!“ – Un de Hund wur verschwunne. Es wur Sa`mschdoags owends zum irschte Advent.

 

 

Der Teufel weiß, wo Kimbach liegt

Einem armen Bauer in Kimbach i. O. träumte drei Nächte hintereinander, er sollte in Frankfurt auf die Brücke gehen, dort könnte er sein Glück machen. Eines Tages ging er auch hin. Suchend schritt er die Brücke ab; doch er konnte nichts finden. Da traf er einen Soldaten, der auf Posten stand, der fragte ihn, was er hier suchen wolle. Der Bauer erzählte nun seinen Traum. Als er auserzählt hatte, sagte der Soldat, auch ihm hätte dreimal hintereinander geträumt, er sollte nur nach Kimbach gehen, wo hinter einer alten Scheune ein großer „Hollerbusch“ stände, unter dem viel Geld läge. „Aber „, so fügte der Soldat hinzu, „der Teufel weiß, wo Kimbach liegt!“ Unser Bauer aber stellte sich dumm , sagte kein Wort und ging noch eine Weile auf der Brück hin und her. Endlich entfernte er sich und eilte rasch nach Hause, um die alte Scheune zu suchen. Dort fand er auch wirklich so viel Gold und Silber, daß er Äcker und Wiesen kaufen konnte, worüber die Leute seines Dorfes sehr erstaunt waren.

Noch heute aber ist im östlichen Odenwald die Redensart gebräuchlich: „Der Teufel weiß, wo Kimbach liegt!“

 

Das Bubenkreuz zwischen Kimbach und Vielbrunn

Zwischen Kimbach und Vielbrunn im Waldbezirk Oberhaspel steht ein mit drei Reliefkreuzen bezeichneter Denkstein urkundlich „Bobencrutze“, im Volksmund „Bubenkreuz“ (Buwekreiz) genannt. Der Stein soll errichtet worden sein zur Erinnerung an den jähen Tod eines jungen Hirten.

Ein alter Mann wußte darüber folgendes zu erzählen:

Zwische Kimboch un Vielbrunn do lairen Stoa. Uff dem sinn drei Kraize oigemaaselt. Me säigt nurn dezu`s Buwekraiz. A`n sellem Blatz hewwe emol drei Buwe gehit`t. Weil se äwwe La`ngeweile kriegt hewwe, do hewwe se hoalt  oug`fange minanne ze spiele. Oane wur de Reiwe, die zwäi a`nnen  hewwen  g`fa`nge un hewwen a`nnem Strick uffgehengt. Sie hweeen glei wirre runne doun welle; äwwe do Issen Hoas gelaafe kumme, der hot nur drei Boa kadde. Dem sinn se hoalt noochgelaafe . Wiese äwwe wirre a`n  ijen Hittblatz kumme soin, do wur de oam Bu dout. Jetzt iß dort e Gespenst; wa`nn oans in de Noacht dort vebei  gäiht, hebbt em äbbes uff de Buggel, un iascht a`n de Krimm wärres wirre lous.

 

 

 

 

 

 

 

 

(Bildrechte an sämtlichen Fotografien: Dr. Ulrich Herrmann)

 

Bad König. Am Donnerstag (3. Mai 2018) stattete schon am frühen Vormittag eine Gruppe dem historischen Areal des Friedhofes Bad König einen Besuch ab: Es war eine Gruppe von ehemaligen Abiturienten-meist gekommen mit ehelicher Begleitung- die einst am Gymnasium Michelstadt im Odenwald zusammen  (damals noch) im Klassenverbund „die Schulbank drückte“.

Die beiden Vorstandsmitglieder Reinhold Veit und Reinhold Nisch vom hiesigen Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. zeigten den Besuchern die Historische Kapelle, die ja bekanntlich im Mittelteil (Langhaus) aus dem frühen 8. Jahrhundert stammt und referierten über die „historischen Schlüsseldaten“ auf Grundlage der seitherigen Forschungsergebnisse.

Danach wurde noch das Ehrengrab des Polarforschers Carl-Weyprecht aufgesucht, wobei auch dessen biografische Kardinaldaten aufgeführt wurden. Schulleiter a.D. Ernst Ruppert (Gymnasium Michelstadt)interssierte dabei besonders die „Mexiko-Mission Weyprechts am Hofe Kaiser Maximilians“ in diesem Land des amerikanischen Kontinents. Ein fachkompetenter Besucher, jetzt aus Bad Hersfeld angereist, zeigte zudem selbst auch Aspekte von Julius Payer auf, der ja mit Weyprecht der Polar-Expedition vorstand.

Den Abschluss des frühen Vormitttags auf dem hiesigen Friedhof wurde von der Gruppe am Urnengrab eines jüngst verstorbenen Jahrgangskameraden durch Herrn Vogel (heute Trebur, früher Bad König ) vorgenommen, wobei auch  der weiteren verstorbenen „Mit-Abiturienten von einst“ ehrenvoll und namensmäßig vorgetragen, gedacht wurde.

Das Programm setzte sich dann gut zweitägig mit einem Besuch des Georg-Vetter-Museums, historischen Vorträgen  (Thomas Seifert) bzw. sprachlich-literarischen Lesungen (Dr. Ulrich Herrmann) fort, ehe man wieder auseinander ging.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Sämtliche Fotos auf dieser Seite: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.)

 

Beachten Sie bitte auch folgende Artikel auf dieser Homepage des HGV Bad König e.V. (www.hgv-badkoenig.de):

„Historie Bad König: Literatur zum Polarforscher Carl Weyprecht“  (26.02.2018)

„Bad König-Historie: Aspekte der Carl Weyprecht-Forschung“ (11.04.2018)

 

Dazu die schon bei maßgeblichen Universitäten und Staatsarchiven Deutschlands und Österreichs archivierte „Fotodokumentation zur Einweihung der Erinnerungstafeln zum Gedenken an den Polarforscher Carl Weyprecht (1838-1881) im Rahmen des Carl Weyprecht- Rundwanderweges (Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald) am 2. September 2016 in Bad König (Deutschland) „

Von Reinhold Veit/Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.    

 

 

 

(Hinweis: Der Begleittext hierzu erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.)