Deutschlands Fußballtrainer-Legende Sepp Herberger Mitte der 1960er Jahre in Bad König im Odenwald- mit im Tross Waldhof Mannheim-Trainer Kurt Keuerleber
(Sämtliche Bild-Quellen auf dieser Themen-Seite: Archiv Georg Blumenschein, Bad König/Scans: HGV Bad König e.V.)
Bad König im Odenwald. Der Einzelhandelskaufmann Karl Rebscher, der hauptberuflich einst das „Textilhaus Rebscher“ in der Bahnhofstraße der in den 1960er Jahren an Kurgästezahlen stark prosperierenden Odenwälder Kurmetropole Bad König im Odenwald (im damaligen Kreis Erbach) gelegen, besaß, engagierte sich außergewöhnlich stark als Jugendleiter besonders im Jugendfußballbereich bei der traditonsreichen TSG Bad König.
Karl Rebscher war es auch, der die Kontakte zu Sepp Herberger (* 28.März 1897 in Mannheim-Waldhof , + 28. April in Mannheim) initiierte, die letztendlich Mitte der 1960er Jahre von Erfolg gekrönt waren, so dass das Ehepaar Herberger Bad König vor nunmehr 55 Jahren besuchte,von der Kurgemeinde sehr angetan war und selbst begeistert von Jung wie Alt- besonders auch von den Sportaktiven- empfangen wurde. Keine Frage: Selbstverständlich machten auch Bürgermeister Walter Pröhl wie der TSG-Vorsitzende und Konrektor Karl Rettig wie viele, viele unzählige andere ihre Aufwartung zum Besuch des prominenten Gastes, der-aus welchen Gründen auch immer- mit dreistündiger Verspätung hier im Mümingtal eintraf.
Primärer Anlass des Kommens des Alt-Bundestrainers im einzigen Heilbad Südhessens war ja das „A-Jugend-Turnier“, ausgerichtet von der hiesigen TSG Bad König e.V. Harald Schäfer, der Benjamin unter den damaligen TSG-Jungfußballern, durfte ein eigens (von Karl Rebscher?) kreiertes Gedicht mit dem Duo-Versbeginn „Ich bin der Bub vom Mümlingtal/und heiße Sie willkommen …“ gekonnt vortragen.
(Hinweis: Mehr als ein halbes Jahrhundert gingen „ins Land“. Deshalb befindet sich diese Seite noch im Aufbau. Wir wissen schon einiges vom Aufenthalt von Sepp Herberger im damaligen Bad König im Odenwald. Helfen Sie uns bitte weiter: Historische Hinweise bitte ausschließlich aus zeitlichen Gründen per Mail an reinhold@nisch.info . Vielen Dank im Voraus! )
Karl Rebscher besuchte auch mit einer Jugendfußballer-Delegation das Ehepaar Annemarie und Sepp Herberger in deren Domizil an der vorderen Bergstraße und brachte – liebevoll in der Bad Königer Heimat in vielen Proben eingeübt- als Dirigent mit dem jugendlichen „TSG Bad König- Chor“ den Herberger`schen Liedliebling „Hoch auf dem gelben Wagen“ auf der Terrasse bei schönem Sonnenschein zur Uraufführung, welcher ein paar Jahre später, gesungen vom Bundespräsidenten Walter Scheel ein wahrer Hit in der Bundesrepublik Deutschland der 1970er Jahre werden sollte.
(Anmerkung: Zu diesem „Bad Königer Bergstraßen-Besuch bei den Herbergers“ müssen auch noch filmische Szenen vorhanden sein, die im Rahmen einer größeren Fußball-Film-Doku über „den Sepp“ eingebettet sind. Karl Rebscher höchstpersönlich dirigiert in dieser filmischen Szene den „Chor der Kinnicher Fußball-Jungen“.)
Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.
Auf dem Foto zum Artikel “ `Sepp` soll Kurgast in Bad König werden“ (Juli 1965) sind neben Sepp Herberger- damals etwa 68 Jahre alt- erkennbar Ernst- Ludwig Wassum (von links), Hans Krug, Heinrich Hofferbert („Dalge“) und Hans Jürgen Hofmann („Adler-Wirt“/ daneben ein Herr Vetter, nicht aus Bad König stammend,) zu sehen. Neben Sepp Herberger sitzend (Gattin Annemarie links von ihm, aber nicht mehr zu sehen) Kurt Keuerleber, Fußballtrainer von SV Waldhof Mannheim 07 * dabei. Kein Wunder: Die Beziehungen von Kurt Keuerleber ins damalige Bad König waren auch ganz privater Natur, denn „Liebesgott Amor hatte dorthin die Pfeile geschossen“, denn der Waldhof-Trainer ehelichte einige Zeit früher ein „Kinnicher Mädel“ (geborene Volk) von dem kleinen Wohngebiet an der „Bruchmühle“. (Dieser Hinweis kam von unserem HGV-Mitglied Zimmermeister i.R. Ing. Georg Schäfer.) Beide Aufnahmen- auch das obere Bild mit dem Ehepaar Herberger allein- wurden im Saal des ehrwürdigen Gasthauses „Zum Ross“ an der Alexanderstraße, dem Vereinslokal aller Bad Königer Vereine, aufgenommen. (Recherchen von HGV-Mitglied Katharina Haase)
* Der SV Waldhof Mannheim spielte auch vor zig Jahren auf dem Sportplatz anlässlich des Eulbacher Marktes/Erbacher Wiesenmarktes in Erbach/Odenwald gegen eine andere Mannschaft von versiertenFußballern. Man sollte wissen, dass es in früheren Wiesenmarkt-Zeiten üblich war, dass dort alljährich große Mannschaften präsent waren wie z.B. Bayern München, Borussia Mönchengladbach, Eintracht Frankfurt … aber eben auch SV Waldhof Mannheim 07!
Auf dem historischen Foto von links sitzend: Sepp Herberger, Kurt Keuerleber, Frau Herberger (nicht sehbar), von hinten links: Ernst Ludwig Wassum, ? , Heinrich Hofferbert, Hans-Jürgen Hoffmann, Walter Arndt, Hanns Peter Haas.
Sehen Sie bitte auch den weiteren Link:
Weitere Literaturhinweise zu Sepp Herberger, dem FCK und dem Odenwald:
„Michelstadt feiert mit Weltmeistern vom FCK- Kaiserslautern kommt mit Helden von Bern im Odenwald/Teil sieben der Serie `Geschichte des Odenwälder Fußballs`“ Von Klaus Gackenheimer und Lutz Heider (Quelle: Odenwälder Echo vom Mittwoch, 3. Juni 2020 -Rubrik „Sport“, S. 25 , darin (Kasten) Der Gastautor: “ Der Rothenberger Klaus Gackenheimer (74) hat die Geschichte des Odenwälder Fußballs in sieben Buchbänden dokumentiert.Der 2005 erschienene erste Band, der Grundlage für die Echo-Serie ist, beschreibt die fußballerischen Anfänge bis zum Jahr 1975. Der soeben erschienene siebte Band beleuchtet die Zeit von 2013 bis 2019. Er ist erhältlich bei Klaus Gackenheimer (Tel. 06275-474) oder Kreisfußballwart Wilhelm Paulus (Tel. 0160-91875510).
Pressehinweise:
„Bad Königer Sport-Historie- 1954er Fußball-WM Legende Sepp Herberger in Bad König“ (mit Bild vom 7. Juli 1965); Quelle: Bad Königer Stadtnachrichten vom Freitag, 24. Juli 2020, S. 19
„Wer das Unmögliche schafft, schafft Zukunft- 1954: Die Fußballweltmeister von Bern, allen voran Trainerlegende Sepp Herberger, stärken mit ihrem Überraschungssieg das Selbstwertgefühl einer kriegsversehrten Nation“ Von Daniel Schmitt (Quelle: Frankfurter Rundschau vom Mittwoch, 12. August 2020/ Rubrik Sport/S. 20)
Maj Nielsen erzählt: Fußballhelden- Der Weg zur Weltmeisterschaft- Unter Mitwirkung von Horst Eckel und Matthias Ginter, Gerstenberg-Verlag (ISBN 978-3-8369-4881-4) Hildesheim 2014 (www.gerstenberg-verlag.de)
(Titelseite des Buches: Fritz Walter (links) und der „Benjamin“ der WM-Elf von 1954 Horst Eckel)
Zitate*:
„Fuball ist deshalb spannend, weil niemand weiß, wie das Spiel ausgeht.“ (Sepp Herberger)
„Fritz, Ihr Wetter“. – „Chef, ich hab nichts dagegen.“ (Sepp Herberger und Fritz Walter vor dem Endspiel)
„Der Ball ist rund- und das Spiel dauert 90 Minuten.“ Seppo Herberger)
„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“ (Sepp Herberger)
„Herberger war ein strenger, aber auch ein gerechter Trainer. Als Trainer hat er für uns ganz oben gestanden“ (Horst Eckel im Interview)
* Sämtlich aus Maj Nielsen, Fußballhelden, dito
Jubiläumsbecher zum Hundertsten (1900-2000)
des 1. FC Kaiserlautern: Ein Großteil der Spieler-Elf zum „Wunder von Bern“ entstammte den Reihen dieses Pfälzer Traditionsvereins. Sepp Herberger hatte damals im Jahr 1954 – einigen Bedenkenträgern zum Trotz- so entschieden und hatte letztendlich großen Erfolg!
Mit Horst Eckel (8.Februar 1932- 3. Dezember 2021)- dem damaligen „Benjamin“- starb der letzte Nationalspieler der 1954er-WM-Elf. So manche Historiker stellen die Behauptung auf. dass die „Bundesrepublik Deutschland damit zum zweiten Mal gegründet“ wurde.
Weiteres zum 1. FC Kaiserslautern
(Quelle: Odenwälder Echo vom 07.Februar 2022)
Das „Wunder von Bern“ in der deutschen Literatur
Das Ereignis „Wunder von Bern“, mittlerweile eine beliebte Schullektüre, aber auch empfehlenswert für Erwachsene von F.C. Delius aus der Sicht eines Jungen im Alter von 11 Jahren literarisch verarbeitet- einfach wunderbare und kurzweilige Literatur!
F.C.Delius: DER SONNTAG, AN DEM ICH WELTMEISTER WURDE -Text und Kommentar- Buchners Schulbibliothek der Moderne (ISBN 978 3 7661 4358 7) C.C. Buchner Verlag, Bamberg 2000/ www.ccbuchner.de
„Mit dieser Erzählung setzt F.C. Delius den Anfangspunkt seiner literarischen Bewältigung einer bedrückten Kindheits- und Jugendbiographie in der autoritären Enge der Fünfzigerjahre, die er mit dem befreienden Myhos der deutschen Fußballweltmeisterschaft von 1954 verbindet. Der Text ist ein literarisches Dokument der kindlichen Emanzipation vom allmächtigen Vater-Pfarrer im Augenblick des legendären Weltmeisterschaftsendspiels von 1954 in Bern“. (Klappentext des Buches/Rückseite)
Der Dichter Rainer Malkowski (1939-2003) fängt als lyrisches Stimmungsbild die Situation von 1954 ein (Quelle: F.C. Delius: Der Sonntag , an dem ich Weltmeister wurde/ dito … S. 114)
Das Wunder von Bern
1954.
Das Land kriegszertrümmert.
Manche Steine aus dem Wege geräumt.
Trümmerfrauen allerorten.
Manches Gegenüber nicht zurückgekehrt.
Wiederaufbau zaghaft, dann beschleunigend.
Gnade der späten Geburt noch nicht existent.
Fernsehen massenhaft unerschwinglich.
Ätherwellen populär, Kleinkneipen gefüllt
bis zum Geht-nicht-mehr:
„Jedes Kind
braucht einen Vater.
Jeder Mensch
braucht einen Traum.
Jedes Land
braucht eine Legende.“ *
Das Wunder von Bern.
Wir sind wieder wer.
Es geht wieder aufwärts mit …
Seppl Herberger,
Fritz Walter,
dem Gründungsvater, **
mit
Helmut Rahn,
Ottmar Walter,
Horst Eckel,
Werner Kohlmeyer,
Werner Liebrich,
Karl Mai,
Max Morlock,
Jupp Posipal,
Hans Schäfer,
Toni Turek …
mit Deutschland.
Dem größeren wenigstens.
Glaube der Kriegsgeneration.
Und der Aufbaugeneration.
Legendenhaft schön.
Auch heute noch.
Eben fast siebzigjährig.
Reinhold Nisch
Vgl. Sie bitte auch:
www.daswundervonbern-derfilm.de
* Die Leitsätze wurden dem gleichnamigen
Film „Das Wunder von Bern“ (Regie: Sönke
Wortmann) entnommen. Dieser Kinofilm
erhielt den Publikumspreis beim 56. Inter-
nationalen Filmfestival Locarno.
** Der Publizist Joachim Fest „hat gesagt,
es gibt drei Gründungsväter der Bundes-
republik: Konrad Adenauer, Ludwig Erhard
u n d Fritz Walter.“(zitiert nach: Christof
Siemes, Das Wunder von Bern, Köln (KiWi)
2003, S.276)
Mit dem Pfälzer Horst Eckel verstarb am 3. Dezember 2022 der letzte
Nationalspieler aus der WM-Elf von 1954.
Quelle: Homepage des 1.FCK vom 16.Juni 2013
(Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. /Bearbeitung: Reinhold Nisch-Stand: 22.02.2022)