Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. setzte Akzente im abgelaufenen Jubiläumsjahr-Jahreshauptversammlung am 11. April 2018 in der „Argentat-Klause“
Bad König. In der gut besuchten Mitgliederversammlung setzte der städtische Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. im abgelaufenen Berichtsjahr kardinale Akzente, waren doch für den an Mitgliedern („Einpendeln“ so meist um die 125) relativ kleinen Verein wichtige Veranstaltungen und sonstige begleitende Maßnahmen wie auch die permanente Betreuung des Heimatmuseums und der Historischen Friedhofskapelle zu bewerkstelligen.
Nach anfänglicher Begrüßung und dem Gedenken für die verstorbenen Mitglieder sowie aller in der überschaubaren Kleinstadt Verstorbenen („Sie alle haben im Leben der Stadt Spuren hinterlassen- und auf einmal sind sie nicht mehr da, nur noch in der Erinnerung!“) wurden wichtige Punkte angeführt: Jahreseröffnung mit einer großen, drei Monate andauernden Kunst-Vernissage. Hier konnten die von dem Vorstandsmitglied Renate März betreuten renommierten Odenwälder Künstlerinnen Heidi Hoffmann und Corinna Panayi-Konrad ihre jeweils ganzen und kreativen Schaffenskräfte mit eigens geschaffenen Kunstwerken zu Bad König- Motiven (baugegenständlich wie zu namhaften historischen Personen) eigenmotiviert einbringen. (Berichte dazu unter: www.hgv-badkoenig.de).
Der HGV gestaltete auch die historischen Jubiläumsveranstaltung in Eigenregie, und zwar die gut bis sehr gut besuchten Vortragsabende („ Polarforscher Carl Weyprecht aus Bad König und sein Weg nach Österreich“ und „Die alte Kapelle in Bad König im Odenwald“) von Dr. Peter W. Sattler. Vorstandsmitglied Reinhold Veit gab hier durch zahlreiches neues Fotomaterial begleitende Unterstützung; dies übrigens partiell auch bei dem von der Stadt gestalteten Zentralvortrag von Dr. Uli Steiger in der Großen Turnhalle. Die wissenschaftlichen Aufsätze der Referenten erschienen dann auch zu Jahresende 2017 in der Festschrift „Bad König im Wandel der Zeiten…“ (Herausgeber ist der Magistrat der Stadt Bad König). Zu erwähnen ist hierbei noch, dass HGV-Mitglied Thomas Seifert im Buch selbst drei wertvolle historische Bad König-Abhandlungen beisteuerte. (Eine kleine Auflistung des Buches, welches man auch an diversen Verkaufsstellen nach wie erwerben kann, ist auch unter www.hgv-badkoenig.de einzusehen.)
Besondere, ja nicht mehr wiederkehrende wie unvergessliche Jubiläumsabende waren „Wie es damals war…- Königer erzählen von einst –aus den ersten Nachkriegsjahrzehnten“ (mit Walter Arndt, Traudel Urich, Katharina Haase, Ilse und Erich Süßner, Reinhold Nisch u.a.) und auch „Die filmische Dokumentation aus dem großen Festzelt- Bad König wird Stadt aus dem Jahr 1980“ mit Ilse und Erich Süßner. Diese Dokumentation wurde auch mittlerweile für die Nachwelt und Forschungen an wesentliche Archive und Bibliotheken gegeben, dort eingestellt und katalogisiert. So hat es der Verein auch weiter gehalten mit bestimmten Doku-Foto-CDs (v. Reinhold Veit) für deutsche Archive oder dem Nationalarchiv in Österreich wie den Universitätsbibliotheken in Wien und Graz mit historischem Bad König-Bezug (z.B. Carl Weyprecht u.a.)
Das Heimatmuseum insgesamt verzeichnete im letzten Jahr (an den Sonntagsöffnungen) 1197 Besucherinnen und Besucher, auch zu einem Teil von weither kommend. Es waren auch Feriengäste dabei, welche angetan sind von der Beschaulichkeit Bad Königs, des historischen Stadtkernes und gerade den Exponaten des Heimatmuseums, die auch hier unter den regionalen Museen eine gewisse Sonderstellung, sogar Alleinstellungsmerkmale (Zigarrenmacherwerkstatt, Pfeifenabteilung etc.) ausmachen, ganz zu schweigen von dem historischen Ambiente des großen und des kleinen Ausstellungsraumes (Carl Weyprecht/Franz-Josefs-Land-Steine-Exponate/J.R. Follenweider-König-Gemälde etc.) und die- man kann es so nennen- schon sehenswerte, überregional einzigartige Mausefallen-Ausstellung.
Ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr 2017 (1200 Jahre Bad König) war innermuseal die bemerkenswerte Sonderausstellung „Johann Rudolf Follenweider- Carl Seeger- Carl Philipp Fohr- Bad König-Odenwald- Neckartal- und Heidelbergmaler ( beginnend von der Frühromantik bis ca. 1843) gewesen. Gerade mittels kunstmusealer Kataloge wurden diese Künstler, teilweise Genies der Landschaftsmalerei des späten 18. bzw. frühen bis mittleren 19. Jahrhunderts den Besuchern nahe gebracht. (Siehe Titelbild-Foto: R. Veit.)
(Anmerkung: Es wird in diesem Zusammenhang auch erwähnt, dass diesjährig ab dem 29. Juni 2018 –dem 200. Todestag Carl Philipp Fohrs- dass Hessische Landesmuseum Darmstadt eine einzigartige Werkausstellung startet.)
Der stetige Dank für die ehrenamtlichen Betreuungszeiten zu Gunsten des Heimatmuseums geht auch an Alexander Körner, Reinhold Veit, Walter Löb (Besonders auch hier: Wartung des Kaffee-Automaten).
Ein ebensolcher Dank gilt auch Reinhold Ehrhardt, der stets die Schriftführung auch bei den Vorstandssitzungen übernimmt, die Korrespondenzen und den postalischen Schriftverkehr übermittelt sowie Kontakte für Besuchergruppen entgegennimmt.
Die Öffnung des Heimatmuseums mit besonderen Aktionen an den Tagen des schon traditionellen Bad Königer Nikolausmarktes wurde auch wieder gewährleistet.
Dies war auch gleichzeitig der Auftakt einer neuen Karte mit Briefumschlag mit dem Motiv „Historische Kapelle“ (des jungen Künstlers Max Lutz), nachdem die wunderschöne Ansichtskarte „Historische Kapelle Bad König“ (von Reinhold Veit) in ihrer limitierten Gesamtauflage allmählich zu Ende geht.
Auf Wunsch gab/gibt es auch Gesamt- oder Spezialführungen durch das Heimatmuseum: So war u.a. der Odenwaldklub Höchst auf Besuch, angetan und kehrte anschließend auch in hiesiger Lokalität ein. Der HGV Lützelbach e.V. stattete im Sommer der Historischen Kapelle einen Besuch ab, wobei auch immer wieder beachtenswerte Besucherfrequenzen gerade am Denkmaltag dort – feststehend immer am zweiten Sonntag im September (gleichzeitig auch Kerwesonntag in der Kernstadt Bad Königs) zu verzeichnen sind.
Auf Kosten des HGV wurde auch von Vorstand Alexander Körner „außerdienstlich“ das neben der Historischen Kapelle befindliche „Gräfinnen-Grab“ neu bepflanzt. Der HGV übernimmt zudem Säuberungsmaßnahmen (z.B. Auskehren innerhalb/Säubern direkt um das historische Bauwerk) und hat auch die Kletterrosen-Bepflanzung links zum Eingang Heimatmuseum finanziert sowie die letzte Herbst-Winterbepflanzung (an den beiden Trögen) übernommen.
Eine Kinder- bzw. Jugendgruppe (Federführung: Kinder- und Jugendförderung des Odenwaldkreises) wurde auch an einem ganzen Tag von Alexander Körner in Bad König betreut, wobei auch ein Besuch des Museums der Jugend neue Erkenntnisse spielerisch vermittelte.
Reinhold Veit war zudem im Kinder- und Jugendbereich im Einsatz, als im Rahmen der Kinder- und frühen Jugend-Uni Bad König (von Frau Kissinger) Museums-Exponate gedeutet und in ihrer Geschichte erklärt wurden.
Der HGV Bad König freut sich immer wieder- und das Angebot steht nach wie vor- wenn es bei den ehrenamtlich arbeitenden HGV-Mitgliedern zeitlich möglich, Schulklassen aus dem Stadtgebiet (Grundschulbereich, aber auch Kindergärten) und von der CWS (Carl-Weyprecht-Schule) Bad König begrüßen zu können, sei es bei Projektwochen oder bei Besichtigungen insgesamt.
Sonderführungen, aufgeteilt in Gruppen, wurden auch an einem Sonntag im Heimatmuseum vorgenommen, wo auf Vermittlung der hiesigen AWO-Jugendpflege ca. 40 Flüchtlinge das Heimatmuseum besichtigten (Erwachsene, Kinder, Jugendliche etc.), auch eine Erfahrung mehr, als die Führungen in englischer Sprache gehalten wurden und die unterschiedlichen Voraussetzungen anderer Kulturkreise berücksichtigt werden mussten. Auch Hochzeitsgesellschaften nahmen manches Mal das Museum wahr, damit der Fotograf mit den z.B. standesamtlich frisch Vermählten ein „Foto-Shooting“ fasziniert machen konnte- ein Trend, der gerade dem Zeitgeist verpflichtet ist.
Die Wertschätzung gegenüber dem Heimatmuseum und dem betreuenden Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. kam überraschend am Jahresende 2017 zum Tragen, als aus der Hessischen Staatskanzlei Wiesbaden und paar Tage später aus dem Hessischen Wissenschaftsministerium zwei finanzielle und einmalige Zuwendungen kamen, wobei man den total veralteten Computer-/Rechner-/Druckerbestand durch einen neuen zeitgemäßen austauschen konnte. Damit ist jetzt ein moderneres Arbeiten möglich, und Alexander Körner kann jetzt historische Daten- von den Herren Schnellbächer und Jakob Koch mühsam aus Kirchenbüchern einst ermittelt- auf Anfragen hin, die übers Jahr immer wieder kommen, den dankbaren Nachkommen aus Gründen der eigenen Familienforschung zur Verfügung stellen.
Renate März ist ein dickes Lob zu zollen, weil sie immer wieder an die HGV-Wanderhütte (Weinert) denkt, wo im vorletzten Jahr mit einem neuen Farbanstrich begonnen wurde und das aus Witterungsgründen im letzten Frühjahr fortgesetzt wurde, wobei auch Ihr Gatte Klaus März immer wieder betreuende Maßnahmen dort durchführt.
Der Kassenbericht von Rechnerin Renate März wurde gutgeheißen, und Renate wurde durch die Revisoren Heide Hix und Hans-Peter Geidel eine einwandfreie und solide Kassenführung bescheinigt.
Deshalb konnte anschließend eine Entlastung des Gesamtvorstandes vorgenommen werden. Die Wahlen zum neuen Vorstand erbrachten nach Leitung der Wahlen durch Walter Hoffmann die obige folgende Neubesetzung (Siehe den Text auf dieser Homepage mit dem neu gewählten HGV-Vorstand auf dieser Homepage: „Jahreshauptversammlung vom 11.8.2018-Neuer Vorstand des Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.“)
Die intensive Aussprache erbrachte auch durchaus neue Aspekte insofern, wie es möglich sei, noch mehr Interessierte für den Verein gewinnen zu können. Eine Möglichkeit sei, dass man auch vielleicht Vorträge zu gewissen Themen einbauen könne. Auch meinte das anwesende HGV-Mitglied Prinz Maynolf zu Erbach-Schönberg, ob es möglich wäre, Kindertrachtengruppen-wie in früheren Zeiten geschehen- wieder ins Leben zu rufen oder die beiden Ahnen-Porträts seiner Vorfahren vielleicht wieder im eigentlichen Schlosstrakt zu positionieren. Hier gab es diverse Auffassungen.
Dass man durchaus historisches Verständnis bei jungen Leuten bekommen kann, teilten Katharina Haase und Ilse wie Erich Süßner mit. Sie hatten an unterschiedlichen Vormittagen quasi als Zeitzeugen „die unmittelbaren Nachkriegszeiten“ Schülerinnen und Schülern einer Jahrgangsstufe 9 auf Einladung einer Gesellschaftslehre-Lehrkraft an der hiesigen Carl-Weyprecht-Schule Bad König auf Grund ihrer Lebenserfahrungen vermitteln können und waren selbst erstaunt, dass die heutige Jugend trotz des Smartphone-Zeitalters da aufmerksam interessiert ist.
Das traditionelle Gulaschsuppen-Essen mit kleinem Umtrunk mundete allen Teilnehmern der Jahreshauptversammlung, während das bei den Vorbereitungen eingeplante Referat von Ilse Süßner zum „Königer/Odenwälder Töpferwesen“ aus Gründen der fortgeschrittenen Zeit zunächst einmal entfallen musste.