Heimatmuseum: Neue Ausstellung über Landschaftsmaler 18./frühes 19. Jahrhundert
Ab kommenden Sonntag (17. September 2017) findet in der Zeit
von 10.30 Uhr bis 12 Uhr die Eröffnung der neuen Ausstellung im Heimatmuseum statt, die
den Titel trägt: Johann Rudolf Follenweider-Carl Seeger-Carl Fohr– (Bad)
König-, Heidelberg- und Odenwaldmaler von ca. 1790-1840 an Hand der
kunstmusealen Kataloge(Basel/Alzey/Darmstadt/Frankfurtam Main ).
Der Vorstand des Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. hat sich bemüht,
im Jubiläumsjahr der Stadt etwas Kunsthistorisches zu bieten. Die Landschaftsmalerei
in Europa hat Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts eine gewisse intensive
Schaffensphase. Und (Bad) König wie primär Heidelberg-Zentrum aller romantischen
Sehnsüchte- und das Neckargebiet sowie die Nachbarschaft des Odenwaldes erringen
eine besondere Strahlkraft, geraten in den Fokus von damaligen Künstlern aus dem
Nah- und Fernbereich. Und so ist es subjektiven Entscheidungsprozessen den
Künstlern der damaligen Zeit vorbehalten, das eine, das andere großartige Motiv
einzigartig auszuwählen, zu skizzieren, festzuhalten und zu vollenden: Wir können stolz sein,
dass es diese Landschaftsmaler gab, andere hatten mehrheitlich den Drang- wie auch ihre Lehrer
in die Gegenden südlich der Alpen (Italien) temporär zu ziehen. Mit Ausnahme des Talentes Carl Fohr, der in Rom (tragischer Tod durch Ertrinken im Tiber) verstarb, aber zuvor hier in
in unserem geografischen Radius Unwahrscheinliches im Werk
leistete (Georg Büchner in der Literatur vergleichbar- beide kurz gelebt, aber ein großes Werk hinterlassen), gelangt der Schweizer Johann Rudolf Follenweider eher nach Norden, auch ins Mümling- und Kimbachtal und malt eher Ende des 18. Jahrhunderts hier nahe des noch kleinen Friedhofes (entstanden erst 1771) im Rücken und auch der dann
ab dato so zu nennenden Historischen Friedhofskapelle das älteste König-Bild mit Blick auf das Schloss, während der im rheinhessischen Alzey und später in Darmstadt wirkende Carl Seeger
(„Himmel-Seeger“) im Jahre 1840 das zweitälteste König-Bild vom Norden her mit Blick auf das Schloss-Ensemble
und kleinem Häuserzentrum entwickeln wird, wo bei motivisch in beiden Bildern der agrarische Personenkreis- ein halbes Jahrhundert liegt zwischen beiden Kunstwerken- hinzukommt.
Auf Grund der diversen Kunstkataloge und kunsthistorischen Fachbücher konnte manches Geheimnis um diese Künstler von damals gelüftet werden, andere Fragestellungen sind weiterhin
ungelöst, werden es auch manches Mal bleiben.
Es wird angedacht, dass diese Ausstellung mit ca. 50 Katalogen, Bildern und Fachbüchern bis zum 26. November 2017 dauert; eine Verlängerung wird nicht ausgeschlossen. Außerhalb dieser Zeiten sind auch kleine Referate und Besichtigungen für Besuchergruppen – wie während der sonntäglichen Öffnungszeiten- zur Thematik möglich, falls gewünscht (Tel.: 06063-3448).
Sehenswertes in der Region, hier: Reinheim im Odenwald:
„Der Odenwald in der Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts“ /mittlerweile Teil V (6. Juli bis 4. August 2019 – sonntags von 11 bis 17 Uhr, dienstags von 10 bis 12 Uhr ; Ort: Reinheimer Hofgutglaerie, Kirchstraße 24 (Tel.: 06162 2014- Mail: toepelmann@museum-reinheim.de)